Wir komischen Heiligen
Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll. Jesaja 6,3Schön wär’s: »Alle Lande sind seiner Ehre voll.« Schon bei meiner Nachbarswohnung hört das auf, die haben mit Gott nichts am Hut. Mit Gottes Heiligkeit oder gar mit Dreifaltigkeit zu Trinitatis können und wollen die nichts anfangen. Nicht ihr Problem.
Alle Lande?
Muslime zweifeln, ob wir wie sie an einen Gott glauben oder doch an drei verschiedene Götter. Und wir selbst? Gott als Ursprung und Ziel allen Lebens, Jesus als Mensch, der uns Gott nahe bringt, Heiliger Geist als die Kraft, die uns das vermittelt? Ich denke dabei ans Internet, wo sekundenschnell Gedanken um den Erdball flitzen ohne unser Zutun, und wir selbst können nur Anteil haben, wenn wir auf Empfang gehen, wenn wir empfangen können. Sonst geht es an uns vorbei, und wir haben nichts davon.
Ob wir alles brauchen für unser Leben?
Fast in jedem Gottesdienst singen wir diesen Spruch – verbunden mit der begeisterten Begrüßung Jesu beim Einzug in Jerusalem: »Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!« Machen wir uns dabei Gedanken?
Als der Prophet Jesaja im Jahr 736 vor Christus diesen Ruf irgendwie hörte bei seiner Berufung zum Propheten, zum Sprachrohr Gottes, da ging er aus Ehrfurcht auf die Knie vor der Heiligkeit Gottes, des Herrn der Heerscharen, da wurde ihm seine Niedrigkeit bewusst vor diesem erhabenen Gott. Für uns ist da Weihnachten, das angreifbare machtlose Kind in der Krippe, später der ausgelieferte Mann hilflos am Kreuz. Jetzt sind wir dran. Dreimal heilig. Komische Heilige, seine Leute!
Wir sind dabei. Nicht einfach, aber schön! Machen wir was draus! Hanno Schmidt