Was wählen wir alles im Leben! Parteien, Abgeordnete, im Herbst auch wieder den Bundestag. Wir wählen, womit wir uns beschäftigen. Wir wählen Partner, Arbeit, Urlaubsziele, Lieblingsessen. Wir wählen eigentlich alles. Und wir sind dabei ziemlich wählerisch.
Gott kommt bei diesen Wahlen selten vor. Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott, sagt Martin Luther. Das steht zumindest in der Gefahr, zu so etwas wie Gott zu werden. Hauptsache gesund. Die Firma zuerst. Mein Garten ist mein Ein und Alles.
Solange das Zeichen von Engagement und Vorlieben sind, ist das in Ordnung. Wenn Arbeit oder Gesundheit oder Wochenendbeschäftigung Anderes zunehmend verdrängen, wird das jedoch problematisch. Das, woran das Herz so intensiv hängt, kann dann zu Herzkrankheit, Ausbrennen, Einsamkeit führen. Da scheint mir der Gott der Bibel doch die bessere Wahl zu sein.
Wir wählen – haben aber dabei selten im Blick, dass auch wir gewählt sind. Der Bibelvers spricht von Gottes Wahl! Und das heißt: Du hast Ansehen. Du stehst in einer jahrtausendealten Tradition. Du bist Teil einer weltweiten Gemeinschaft. Du hast Verantwortung und eine Aufgabe. Und du hast jemanden, von dem du alles Gute empfängst und bei dem du alles Unglück los wirst. So sagt es Martin Luther in seiner Auslegung des ersten Gebotes.
Zur Zeit gibt es ein Plakat. Darauf ist eine junge Frau zu sehen. Sie sagt: »Ich könnte auch an nichts glauben und damit glücklich sein. Muss ich aber nicht.«
Gott wählen. Sich von Gott erwählen lassen. Damit es der Gesellschaft wohl ergeht. Und damit Gott die Ehre gegeben wird. Antje Pech