Und als sie wieder auf dem Wege waren,
gelobt ihm einer Folgschaft lebenslang.
Dem wehrte ab der Meister solch Gebaren
und sprach: „Wie oft schon hörte ich Gesang
von treuer Jünger minnefestem Glauben,
oft wurde übel mir davon und bang,
denn lautes Schreien lässt den Geist ertauben.
Der Fuchs hat Höhlen, Vögel wohl ihr Nest.
Nur - wird dem Menschensohne man erlauben
ein Plätzchen, wo das Haupt er ruhen lässt?“
Doch einen andern wollte er betören:
„Sei du Gefährte mir auf meiner Quest!“
Der aber ließ sofort als Antwort hören:
„Erlaube, Herr, zuvor die gute Tat.
Erst muss ich einen toten Geist beschwören,
der Vater starb, ich grab ihm grad sein Grab.“
Da riet der Meister ihm: „Lass doch die Toten
die Toten bergen – mir sei Kamerad.
Nur Tiere haben Erde an den Pfoten,
ihr seid für andre Dinge aufgeboten.
Bei denen, die nun nahten und ihn baten,
sie alle zuzuführen seiner Schar,
war einer, der dem Meister wollte raten,
was richtig wäre, nützlich, schön und wahr.
Er ruft: „Lass Abschied uns zuvor noch nehmen
von denen, die wir liebten Jahr um Jahr.“
Doch Jesus will sich dazu nicht bequemen,
und prägt ein Wort, das schreckt – zugleich befreit:
„Du willst das Feld zu pflügen unternehmen?
Schau vorwärts, wühl nicht in Vergangenheit.
Willst du mit starker Hand die Pflugschar lenken,
gibt dir der Blick nach vorne Weggeleit.
Siehst du nach rückwärts, wird dein Werk dich kränken:
Der Pflug irrt aus der graden Bahn und krumm
neigt das, was glücklich du mit Mut begonnen,
zum Misserfolge sich. Man wird darum
als Beispiel größter Narrheit dich benennen
und ungeschickt für ein Imperium.
Ich müsste wohl mich leider von dir trennen,
du wirst unweigerlich ins Schiefe rennen.
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