Als nun das Pentekostenfest gekommen,
versammeln sie sich all an einem Ort.
Seit Christ zum Himmel fuhr fühlt man beklommen
das leere Grab wirkt weiter fort und fort.
Doch plötzlich schwingt der ganze Bau mit Sausen,
der Wind erschuf Akkord sich um Akkord.
Und Gottes Geist mit heiligem Gebrausen
dringt ein und füllt mit Kling und Klang das Haus.
Grad noch gesessen in verschlossner Klausen,
treibt plötzlich sie die Kraft zum Tor hinaus.
Es fallen Zungen, lodernd als von Feuer
und glitzernd wie das Rad des bunten Pfaus,
auf ihre Häupter und ganz ungeheuer
fing jeder so Beschenkte eifrig an,
davon zu reden, was ihm wert und teuer –
in vielen Sprachen, wie er´s eben kann.
Jerusalem, die alte Königsstätte,
wo stets in tausend Völkern lebte man –
fragt sich, was dieses zu bedeuten hätte.
Was soll und will die Wundersprachenwette?
Ein jeglicher hört seine Sprache klingen.
Sie staunen alle, Fragen werden laut:
„Wie kann das sein, so sinnvoll deucht ihr Singen –
sind diese nicht ein und derselben Haut?
Wie geht´s, dass unsre Sprachen wir vernehmen –
als Parther, Medier und Elamaut?
Das Volk Mesopatamiens und vom Jemen,
aus Pontus, Kappadozien, Asia,
Pamphylien bis zu Libyens Extremen
aus Rom, Kyrene und von Phrygia?
Der Juden Volk samt Freunden und Genossen,
der Kreter Menge nach Arabia:
Wir hören sie mit unsrer Zunge Glossen
die großen Taten Gottes loben hier.
Ist heute schon zu viel an Wein geflossen?“
So fragt sich’s durch die Gassen Tür an Tür.
Doch Petrus mit den Elfen klärt ihr Fragen,
erhebt die Stimme und ruft: „Schaut zu mir!
Erfüllt ist nun der alten Schriften Sagen,
und deshalb will ich Rat zu geben wagen!“
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