Das Archiv der DDR-Opposition in Berlin hat einen neuen Standort. Künftig residiert die Sammlung zu Opposition und Widerstand gegen die SED-Diktatur zwischen 1945 und 1990 auf dem Areal der früheren Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg, wie die Robert-Havemann-Gesellschaft als Träger am Montag in der Bundeshauptstadt mitteilte. Von 4. September an sei das Archiv wieder für die Nutzung geöffnet.
Der Auszug aus dem Stammsitz in Prenzlauer Berg, in dem sich die Sammlung seit 1992 befindet, war den Angaben zufolge überfällig. In dem Wohnhaus sei eine sachgerechte Unterbringung der Bestände nie gegeben gewesen. Im vergangenen Jahr habe die Robert-Havemann-Gesellschaft zudem eine von drei Etagen räumen müssen. Seither seien über die Hälfte der Bestände in einer Außenstelle des Bundesarchivs zwischengelagert.
Der neue Sitz in Haus 17 des Areals sei zunächst vorläufig. Untergebracht würden dort die Büroräume der Havemann-Gesellschaft sowie ein Teil der Bestände. In fünf Jahren werde das Archiv dann endgültig in Haus 7 umziehen. Finanziert wird der Umzug aus Mitteln des Landes Berlin sowie mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters (CDU). Bereits vor einem Jahr eröffnete die Robert-Havemann-Gesellschaft auf dem Areal die Open-Air-Ausstellung »Revolution und Mauerfall«.
Der Umzug des Archivs in die Ex-Stasi-Zentrale sei ein weiterer Schritt zur Entwicklung eines Campus für Demokratie auf dem Gelände, hieß es weiter. Der Campus als zentraler Ort der DDR-Aufarbeitung geht auf eine Idee des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, zurück.
Das Archiv der DDR-Opposition umfasst derzeit mehr als 160 000 Fotos, 5000 Videos, 400 Audiokassetten, rund 800 Plakate und etwa 500 Regalmeter Schriftgut. Dazu kommen 70 Transparente, 30 laufende Meter Pressedokumentation und eine Präsenzbibliothek mit etwa 9000 Buch- und 160 Zeitschriften- und Zeitungstiteln.
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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