Mit einem festlichen Gottesdienst zur Jahreslosung für 2017 startete Frauenkirchenpfarrer Feydt ins neue Jahr und ermunterte zu einem beherzten Blick auf Veränderungen.
„Ich persönlich empfinde eine große Ungewissheit. Und ich bin wohl damit nicht allein“, so Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt in seiner Neujahrspredigt. Aus vielen Herzen sei das Vertrauen gewichen. Daher müsse ein Neujahrswunsch lauten: „Fassen wir uns ein Herz und gehen wir es beherzt an: mit mehr Vertrauen, mit etwas mehr Mut.“
Angesichts der angespannten weltpolitischen Situation, aber auch der Herausforderungen im Alltag sei die Herzlichkeit oftmals einer Unbarmherzigkeit gewichen. Gott aber sage uns zu, dass dies nicht so bleiben müsse. Jeder kann sein Herz erneuern und öffnen. „Ein neues Herz ist ein erneuertes Herz. Ein Herz, das ich bereit bin zu zeigen.“ Dies täten bereits so viele Menschen u.a. in Dresden, die der Aufforderung, Herz zu zeigen und nicht Hass und Hetze offenherzig folgten.
Von der biblischen Botschaft gehe Ermutigung und Zuversicht aus. „Gott sagt uns am Beginn des neuen Jahres zu, dass er uns verwandeln will“, so der Frauenkirchenpfarrer. Alle hätten die Chance, zu einem neuen Herz und einer neue Geisteshaltung zu kommen. „Das von Gott berührte Herz, ein neues Herz ist ein kraftvolles und starkes Herz. Es kann Spannungen aushalten und dennoch friedfertig bleiben. Es hat keine Angst vor Veränderungen und kann dennoch gelassen und unverzagt sein.“
Der Gottesdienst wurde gestaltet vom neuen Pfarrer-Team der Frauenkirche, dem Kammerchor und dem ensemble frauenkirche unter der Leitung von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert, Frauenkirchenorganist Samuel Kummer und Trompeter Joachim Schäfer sowie drei Menschen, die ihre ganz persönliche Sicht einbrachten. Prof. Ludwig Güttler, dem die Frauenkirche sprichwörtlich ans Herz gewachsen und der im aktuellen Jahr Reformationsbotschafter ist, beschrieb die Frauenkirche als Ort der Herzensbildung. Mit Herz und Gottes Geist ließen sich viele Dinge bewegen. Kriminalrat Oliver Malchow erinnerte daran, dass auch unerwartete Lebenswendungen mit Herz und Glauben bewältigt werden können. Seit einem Herzinfarkt lebt er mit einer künstlichen Herzpumpe und erlangte zu persönlich tiefgreifend veränderten Lebensansichten. Jenny Neumann, derzeitig Bundesfreiwillige bei der Stiftung Frauenkirche Dresden, beschrieb ihre Zerrissenheit zwischen der Verunsicherung durch und der Freude über Veränderungen.
Den Gottesdienst feierten 700 Menschen in der Frauenkirche und Hunderttausende am Bildschirm mit, denn das ZDF übertrug den geistlichen Neujahrsgruß wieder live. Seit 2007 kommt der ZDF-Neujahrsgottesdienst aus der Dresdner Frauenkirche. Festliche Musik und die Einladung, das neue Jahr mutig und im Vertrauen auf Gott zu beginnen, prägen diesen Gottesdienst. In diesem Jahr eröffnete er die Reihe der evangelischen ZDF-Fernsehgottesdienste, die im Jahr 2017 im Zeichen des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ stehen.