Das ist gut, dass die sächsische Gleichstellungsbeauftrage P. Köpping (SPD) und der evangelische Jugendwart Jens "Knolli" Ullrich mal zusammengekommen sind. Vielleicht lassen sich die Fronten doch noch etwas erweichen und das "Teil-Berufsverbot" für den Gemeindepädagogen wird aufgehoben. - Da helfen nämlich Äußerungen wie: das gehe die Staatsregierung nichts an oder der Jugendwart könne doch im weltlichen Bereich sicher Arbeit finden, nichts. Weil Jens mit Herz und Seele Jesu Botschaft weitergeben will. Und die Kirche lernen muss, die Freiheit zu gewähren, die sie doch lautstark predigt.
Johannes Lehnert
Sachsen hat drei Jahre nach einer Vereinbarung im Koalitionsvertrag von CDU und SPD einen Landesaktionsplan für die Akzeptanz von ganz verschiedenen Lebensentwürfen vorgelegt. »Das Thema Vielfalt ist noch lange nicht in den Köpfen der Menschen«, sagte Gleichstellungs- und Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) am Donnerstag in Dresden. Der »Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen« solle helfen, Diskriminierung und Vorurteile unter anderem gegenüber lesbisch, schwul, bisexuell oder transsexuell lebenden Menschen abzubauen.
Er solle aber auch zur Aufklärung beitragen. Dafür sind verschiedene Beratungsstrukturen auch im ländlichen Raum im Aufbau, wo es Köpping zufolge noch viele Vorbehalte zu unterschiedlichen Lebensweisen gibt. Der fast 50-seitige Plan hält unter anderem »Handlungsfelder« fest, wo Diskriminierung abgebaut werden muss, etwa in der Arbeitswelt, in der Schule oder in der Pflege. Dazu sollen die verschiedenen Fachkräfte geschult werden.
Ferner sieht der Plan vor, Polizei und Justiz für die Themen zu sensibilisieren. Immerhin gebe es eine hohe Dunkelziffer von homo- und transphob motivierter Hasskriminalität, sagte Christian Roßner von der Landesarbeitsgemeinschaft Queeres Netzwerk Sachsen. Erstmals hat der Freistaat mit Frank-Peter Wieth zudem einen eigenen Landesbeauftragten für die Belange von LSBTTIQ (Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell, Transident, Intersexuell und Queer).
Den Kirchen wurde im Landesaktionsplan kein extra Handlungsfeld zugewiesen. Wieth begründete das mit der Trennung von Kirche und Staat und der damit verbundenen rechtlichen Eigenständigkeit. Aktuell beschäftigt die Evangelisch-Lutherische Landeskirche der Fall des Jugendwarts Jens Ullrich im Erzgebirge, dem von einigen Kirchgemeinden ein Predigtverbot auferlegt wurde. Wie Wieth betonte, seien Vertreter der Kirchen eingeladen, im Beirat des Aktionsplanes mitzuarbeiten, einem Arbeitsgremium aus rund 20 Vertretern von Parteien und weiteren Akteuren der Gesellschaft.
Als »längst überfällig« bezeichnete die gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Katja Meier, den sächsischen Aktionsplan. Er bleibe allerdings »Stückwerk«. Es fehlten »jegliche zeitlichen Festlegungen« anders als etwa in Hessen, wo Aufgaben terminiert wurden. Zudem kritisierte sie, dass Maßnahmen zum Teil nur in einem Prüfmodus angedacht sind, darunter die Sensibilisierung der sächsischen Justizbehörden. Auch die Fraktionen von SPD und Linken kritisierten das Vorgehen.
Vergleichbare Aktionspläne für Vielfalt gibt es Köpping zufolge bereits in etwa zehn Bundesländern, in Berlin beispielsweise seit 2010. Köpping hatte den Aktionsplan für Sachsen maßgeblich vorangebracht. Etwa ein Jahr hatte allein die Abstimmung zwischen den sächsischen Ministerien gedauert. Begleitend zum Aktionsplan fördert Sachsen Projekte der Antidiskriminierungsarbeit. Vereine und Verbände in diesem Bereich sollen weiter gestärkt und vernetzt werden.
Akzeptanz könne nicht verordnet aber gefördert werden, sagte Sarah Buddeberg, queerpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion. Das erfordere eine »klare Position im gesellschaftlichen Diskurs«.
Ach Herr Lehnert, das hatten wir doch schon öfter mal! Trotzdem nochmal die Frage, wie kann ein in anibiblischer Lebensweise , die dem HERRN der Kirche ein Gräuel ist, aktiv ist, dessen Botschaft glaubwürdig weitergeben? Die "Kirche",Gott sei Dank die Sächsische weniger, gewährt schon soviel "Freiheiten", daß sie immer unglaubwürdige wird! "Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht mehr ganz dich!"
Das Stöhnen über mich können Sie sich sparen! Und wir werden das Thema so oft wieder haben, bis der Grund für die Klage über die Einfalt mancher Christen sich, Gott sei Dank, in die Vielfalt des Evangeliums befreien ließ. - Und eine Klage über "anibiblische" Lebensweise geht sowieso ins Leere...
Siehe oben!
Ihre "Befreiung" schafft "Kirche" ab!
ER läßt sich nicht ewig spotten!
Verehrter Fundie,
Den Spruch mit 'nicht ganz dicht' habe ich von Ihnen und ihresgleichen schon so oft gehört, dass nicht mal mehr das montane Geräusch der Bartwickelmaschine zu mir durchdringt. Es ist immer das Argument der Leute, die sich ihre Angst vor der Freiheit selbst nicht einzugestehen wagen. Johannes L.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.
Diskutieren Sie mit