Ob die Menschen, die sich zu hunderten auf irgend welche maroden Kähne begeben, um, auf Biegen und brechen Europa zu erreichen, irgendwann begreifen warden, dass Europa nicht "das gelobte Land" ist, in dem "Milch und Honig fließen"?
Schön, dass Herr Jung meint, all und jeder solle bei uns Zuflucht suchen dürfen. Ich halte das jedenfalls nicht für eine optimale Flüchtlingspolitik. Das, was er meint, ist gar keine Politik.
Was wird den aus den Ländern, aus denen diese, vor allem jungen und kräftigen (survival of the fittest) Männer, kommen?
Gert Flessing
EKD beklagt Flüchtlingstragödie im Mittelmeer
Kirchenpräsident bezeichnet Europas Politik als "Schande" - Rettung von Menschen müsse Vorrang vor Grenzschutz habenDer Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirchenpräsident Volker Jung, hat ein umfassendes Seenotrettungssystem im Mittelmeer gefordert. Angesichts der Tragödie, die sich in den vergangenen Tagen vor der Küste Maltas abgespielt hat und in deren Verlauf mindestens 750 Menschen ums Leben gekommen sind, sagte Jung heute in Darmstadt: „Dass Europa bis heute kein gemeinsames und umfassendes Seenotrettungssystem im Mittelmeer organisiert hat, ist eine Schande.“
Jung wies darauf hin, dass Italien mit der Operation „Mare Nostrum“ der italienischen Marine seit Oktober 2013 immerhin mehr als 110.000 Flüchtlinge aus Seenot gerettet habe. „Diese Operation darf jetzt nicht zurückgefahren werden. Sie muss vielmehr in europäische Verantwortung überführt werden“, so Jung. Er ergänzte: „Die Rettung von Menschen muss unbedingt Vorrang vor dem Schutz von Grenzen haben“.
Jung betonte zugleich, dass es zentrale Aufgabe der europäischen Flüchtlingspolitik sei, legale und unbürokratische Zugangswege nach Europa zu schaffen, damit Flüchtlinge gar nicht erst die lebensgefährliche Reise übers Mittelmeer wagen müssten. „Es ist an der Zeit, der Betroffenheit Taten folgen zu lassen, damit Schutzsuchende bei uns Zuflucht finden können, ohne vorher ihr Leben aufs Spiel zu setzen“, so Jung weiter.
Ob die Menschen, die sich in Deutschland satt und behäbig auf ihren weichen Polstern rekeln, sich über nichts weiter echauffieren müssen, als die vermeintliche Beschneidung ihrer Freiheiten und Rechte und die Überfremdung ihrer schönen Idylle, irgendwann begreifen werden, dass es Menschen gibt, die aus blanker Not, weil sie sonst nichts mehr zu verlieren haben und weil sie Krieg, Terror und Verfolgung fliehen, sich in die Hände skrupelloser Schlepper und auf wackeligen Nussschalen auf das Meer begeben?
http://www.zeit.de/zeit-magazin/2014/23/syrische-fluechtlinge-lampedusa-...
Welch absurde und abartige Wahnvorstellung auch, Europa sei ein gelobtes Land, in dem Milch und Honig flösse! Jämmerlich fürwahr, Verehrtester, jawoll!
Lieber Aufrechter, was werden die "Schlepper" den Flüchtlingen wohl versprechen? Das ist das eine. Das andere ist die Frage, warum den wohl die Menschen aus Syrien fliehen. Viele Jahre war das ein ruhiges Land. Was hat den dazu geführt, das es jetzt ein Bürgerkriegsland ist?
Fliehen die Menschen nicht etwa vor etwas, was sie selbst mit inszeniert haben? Das Assad Regime wurde destablilsiert und alle haben Beifall geklatscht.
Nun, ich nicht, den was kommen konnte war nicht besser, sondern nur das Chaos.
Das Bild der Menschen, die sich, Ihrer Meinung nach, hier satt und behäbig auf ihren Polstern rekeln ist albern. Es ist nur natürlich, dass über das Geschehen, das diese Flüchtlingsströme hervorruft nachgedacht wird und auch, wie man damit umgeht. "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid." hat Jesus gesagt. Wir sind zwar in der Nachfolge Jesu. Wir sind aber sicherlich nicht Gott, dass wir es immer schaffen, mit ein paar Broten und Fischen wirklich alle zu erquicken.
Gert Flessing
Zerknirscht bekenne ich, verehrter Herr Flessing, Sie haben mich vollends überzeugt: Die Syrer sind doch selbst schuld, dass Sie sich einem verbrecherischen Diktator mit (zunächst) friedlichen Demonstrationen entgegen stellten. Und nachdem sie diesen schändlichen Bürgerkrieg angezettelt haben (Wer schoss da eigentlich zuerst auf wen? Und wer verschleppte, folterte und ermordete Oppositionelle?) und nun - völlig zu Recht - vertrieben, ausgeraubt und ausgebombt wurden, sind Sie auch noch so dämlich, irgendwelchen Schleppern auf den Leim zu gehen, sich an dubiose Strohhalme zu klammern und ihr Heil in dem völlig überfüllten, völlig mittellosen Europa zu suchen. Wissen Sie, Verehrtester, da bin ich doch gerne albern. Und zynisch. Aber nicht zynisch genug, um eine derartige Einschätzung über Menschen abzugeben, die auch nix anderes im Sinn hatten, als wir 1989 gegenüber unserem Regime. Nur das wir halt mehr Glück hatten. Und dafür heute überhaupt nicht mehr dankbar sind. Nur noch überheblich. Bitte erzählen Sie mir doch künftig nichts mehr von Rührungstränen beim Absingen irgendwelcher Hymnen anlässlich von Einheitsfeiern. Ich könnte sonst auch noch sentimental werden, nicht nur albern, jawoll!
Lieber Herr Flessing,
ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die mit einem Jahresverdienst von 60T€ aufwärts ihre Pfründe sehr lautstark verteidigen und dass die Solidarität derer, die sich nicht satt und behäbig auf ihren Polstern räkeln können, größer ist? In unserer Gegend sind die wohlsituierten Christen diejenigen, die keine Asylantenheime in ihrer Nähe haben wollen. Das könnte nämlich ihr Gewissen belasten, wenn sie sehen, dass sie alles und die Andern nichts haben.
Johannes Lehnert
Lieber Herr Lehnert, wr haben in unserer Nähe kein Asylantenheim, aber wenn Asylbewerber dezentral untergebracht werden, weiß ich zumindest von einem unserer nicht eben schlecht situierten Christen, das er Wohnraum zur Verfügung stellen wird.
Weil wir um die Nöte anderer wissen, engagieren wird uns als Gemeinde z.B. bei der Rumänienhilfe, die unter anderem für Projekte da ist, mit denen Sinti und Roma unterstützt werden. Ein Mädchen unserer Gemeinde reist jetzt nach Afrika, um dort als Krankenschwester ihren Dienst zu tun.
Es mag ein Tropfen auf den heißen Stein sein, aber wir tun etwas mit den Mitteln, die wir haben.
Was Syrien und den Nahem Osten anbelangt, teile ich die Meinung macher nicht. Die Arabische Revolution hat, m.E. zwangsläufig eine Destabilisierung der Region nach sich gezogen, weil eben jene bürgerlich - freiheitlichen Elemente nicht die Mehrheit der Bevölkerung darstellen. So war die Wahrscheinlichkeit groß, das durch den Umsturz und den Versuch eines solchen, islamistische Gruppen, wie die Moslembrüder hochgespült werden.
Gert Flessing
>leider wird vergessen, dass diejenigen, die 60 k€ aufwaerts verdienen, keine zeit haben, sich in polstern zu räkeln<
Ach, die Armen!
Lieber Herr Lehnert, ich möchte mir in der freien Wirtschaft nicht meine täglichen Brötchen verdienen müssen. Ich habe Bekannte, die das tun und die keine vierzig Stunden Arbeitswoche haben. Sie sind dennoch immer wieder willens, auch noch ehrenamtlich tätig zu sein.
Ich habe da das Bild eines Unternehmers vor augen, dessen Betrieb im vorigen Jahr auch abgesoffen war und der sich, mit viel Mühe, wieder hochgerappelt hat. Er gibt immerhin sechzig Menschen Arbeit. Wie oft aber steht er selbst an der anlage, repariert sie, wenn sie nicht will, weil er die Fähigkeiten dazu hat.
Nebenbei trainiert er die Judo - kids und engagiert sich im Feuerwehrverein. Wenn man ihn braucht ist er da. Ich habe aber auch erlebt, wie er, als wir mal gemütlich zusammen saßen, mit einem Kreislaufkollaps von Stuhl gerutscht ist.
Ob er überhaupt 60 tausend im jahr hat, weiß ich nicht. Wenn ja, so hat er sie sich erarbeitet.
Gert Flessing
Lieber Alfred,
da haben Sie absolut recht, das wird in Neiddebatten immer ausgeblendet! ("Neid sieht nur das Blumenbeet, aber nie den Spaten..."). Fragen Sie doch mal eine freiberufliche Ärztin, Rechtsanwältin o.ä., wie lange sie den Praxisbetrieb ruhen lassen kann im Rahmen einer Krankheit, Entbindung etc. Nix mit 14 Wochen Mutterschutz o.ä. Fragen Sie doch mal den Mittelständler, wieviel Urlaub er in den letzten zehn Jahren hatte?
Die Mehrzahl der Leute, von denen vermutet wird, daß sie besser verdienen, arbeiten auch mehr und mit wesentlich mehr eigenem Risiko als die, die bestimmen wollen, wo die Früchte der Arbeit jener hingehen (mal abgesehen von den erklecklichen Steuern und Sozialabgaben, die sowieso schon gezahlt werden). Daß bei Betrieben Rücklagen vonnöten sind für Steuervorauszahlungen, Anschaffungen, Krisenzeiten, Geräte-Maschinenausfälle, Personalausfälle etc., wird regelmäßig ausgeblendet... Und daß der Verdiener vielleicht auch selbst entscheiden kann, welche Projekte er unterstützt und welche nicht! Eifersucht/Neid gehört nicht umsonst zu den sieben Todsünden!
Abgesehen davon zieht sich die Ablehnung der ungezügelten Zuwanderung durch alle Bevölkerungsschichten, ebenso die Ablehnung der selektiven Exekutive der hier geltenden Gesetze!
Freundliche Grüße
Britta
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