Jetzt haben wir also eine Frauenquote. 30 Prozent der Mitglieder in großen Unternehmen sollen Frauen sein. So sieht es das Gesetz vor, das pünktlich zum Weltfrauentag in Berlin verabschiedet wurde. Die Frauenquote soll ein Schritt hin zur Gleichstellung von Frauen und Männer sein. 30 Prozent sind da immerhin ein Anfang – von gleich kann da noch keine Rede sein. Das wären 50 Prozent.
Eine andere Quote macht dagegen kaum Schlagzeilen. Auch sie beträgt rund 30 Prozent und wurde europaweit ermittelt: Ein Drittel der in Europa lebenden Frauen sind mit Gewalterfahrungen konfrontiert.
Gerade haben auch die Frauen von den Bahamas auf die Situation in ihrer Heimat aufmerksam gemacht. In ihren Texten zum Weltgebetstag sprachen sie von der erschreckend hohen Gewalt gegen Frauen und Kinder in ihrer Heimat. Dagegen sind Gesetze zu Frauenquoten bei uns fast harmlos zu nennen.
Oder ein anderes Schlaglicht: In 27 Ländern der Welt bekommen Frauen das Recht abgesprochen, ihre Nationalität an ihre Kinder weiterzugeben. Kinder, die keinen Vater haben, der sie anerkennt, werden so staatenlos geboren. Augenfällig ist das in Syrien, das vom Krieg zerrüttet ist und wo viele Väter von ihren Familien und neu geborenen Kindern getrennt sind. Brot für die Welt machte dieser Tage darauf aufmerksam, dass dadurch eine ganze Generation von Kindern als Staatenlose einmal von Bildung und Arbeitschancen ausgeschlossen sein wird – Mädchen wie Jungen.
Erst im März 2013 stimmte eine Konferenz der Vereinten Nationen für eine Erklärung, nach der Frauen und Mädchen die gleichen Rechte und der gleiche Schutz wie Männern und Jungen gewährt werden sollen. Doch bis dahin ist es wohl noch ein weiter Weg.