Wenn unsere Kraft erschöpft ist
Was du vor hast, wird dir nicht durch die Macht des Heeres und nicht durch menschliche Kraft gelingen. Nein, mein Geist wird es bewirken. Sacharja 4, Vers 6 (Übersetzung nach »Hoffnung für alle«)Das ist eine herausfordernde Botschaft! Wir kommen ohne Polizei und die Kraft von engagierten Bürgern nicht aus, um Flüchtlinge aus dem Meer zu retten oder in Deutschland zu schützen. Wir brauchen die Bundeswehr, um Gewalt zu verhindern und Frieden zu sichern. Wir nutzen Gesetze, um Konflikte zu lösen und Gerechtigkeit zu fördern. Wir vertrauen auf die Macht der Politiker, der Ärzte, der Technik und auf unsere eigene Kraft, wenn wir Pläne machen. Aber manchmal merken wir, dass mit unserer Kraft nicht alles geht. Wenn plötzlich die Erde bebt und Tausende sterben, wenn eine unheilbare Krankheit die Familie belastet, wenn verschiedene Meinungen aufeinanderprallen, ist sie schnell erschöpft. Wie gut ist es dann, dass Gott »den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit« schenkt (2. Tim. 1,7).
Mir ist er in der letzten Tagung unserer Landessynode begegnet. Wir saßen im theologischen Ausschuss mit unterschiedlichen Überzeugungen zum Bibelverständnis, mit Verletzungen und mit der Aufgabe, eine Erklärung zu formulieren.
Es gelang, Worte zu finden, die die Synode einstimmig annehmen konnte. Das war nicht unser Verdienst. Wir haben hart gearbeitet, intensiv beraten und den Text gut überlegt. Aber vor allem hat Gottes Geist gewirkt. Zu Pfingsten feiern wir das Kommen dieses Geistes. Gott schenkt ihn, weil er Gutes für uns will. Deshalb beten wir im Einsatz für Frieden in der Welt, im Bemühen um Versöhnung in unserem Land und im Ringen um die Einheit der Christen: »Komm, Heil’ger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft.«
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.