Nun ja, zumindest ist Paul Ihr Glaubensgenosse. Immerhin sieht er mich bei Ihnen in guten Händen. Außerdem argumentiert er in genau der gleichen Tonart wie Sie - nämlich Matsch-Moll.
Gesprächsprozess endet mit Abendmahl
Weil der Umgang mit Bibel und Homosexualität weiter umstritten bleibt, bringt die Landessynode den Konflikt mit Schuldbekenntnis vor Gott - einstimmigDrei Jahre lang bewegte die Debatte um Bibel und Homosexualität die Landeskirche und eine Einigung ist nicht in Sicht - die Landessynode musste nun ein Fazit des Gesprächsprozesses ziehen. Sie tat es mit zwei überraschenden Wendungen: Nach nur sehr kurzer Debatte beschloss sie am Sonnabendabend einstimmig eine Erklärung, in der um Vergebung für die in der oft harten Diskussion entstandenen Verletzungen sowie um den Geist der Versöhnung gebeten wird. Danach feierte sie über alle Gräben hinweg Abendmahl.
"Wichtig ist, dass wir einander trotz unterschiedlicher Positionen nicht verurteilen", heißt es weiter in der Erklärung der Synode. "Wir bestätigen die Feststellung der 26. Landessynode, dass unterschiedliche Auffassungen im Schriftverständnis geistlich und theologisch angemessen sind und ihnen in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens Raum gegeben und Schutz gewährt wird." Sowohl Vertreter homosexueller Pfarrerinnen und Pfarrer als auch der Sächsischen Bekenntnisinitiative betonten diesen Schutz in der synodalen Diskussion.
In der Erklärung versteckte sich in der ursprünglichen Fassung auch eine Kritik am Gesprächsprozess. "Unserer Landeskirche wird es in Zukunft gut tun, in geistlich-theologischen Fragestellungen zeitiger einen offenen Diskurs zu führen." Diese Formulierung wurde später abgemildert.
Zu einem jährlich festen Gebet für die Einheit der Kirche und das "rechte Verständnis des Wortes Gottes" ruft die Landessynode in den Gottesdiensten am Sonntag Exaudi nach Himmelfahrt auf.
Beobachter zeigten sich überrascht von der raschen und einstimmigen Verabschiedung der Erklärung zum Abschluss des heftig geführten Gesprächsprozesses. Da die Gräben und Verletzungen weiter existieren, lud das Präsidium der Landessynode im Anschluss an die Debatte die Synodalen zu einer Abendmahlsfeier mit Beichtgebet ein. "Stellen wir uns der schmerzlichen Erkenntnis, dass wir aus eigener Kraft und Weisheit die Einheit der Kirche nicht erringen können", sagte dabei Synodalpräsident Otto Guse. "Vielleicht tut es zwischendurch auch gut, zu schweigen und zuzuhören. Lassen wir Gott zu Wort kommen."
Lieber Herr Rau,
ich weiß Sie jetzt in guten Händen.
Und Sie wissen, wo Sie mich finden.
Sehr herzlich
Ihr Paul
Christoph schreibt:
22. April 2015, 16:18
Lieber Christoph, noch ein kleiner, feiner, aber entscheidender Unterschied: Elia hatte vorher den Erweis des Geistes und der Kraft erbracht. In der Folge tat er das, was wir bei den muslimischen KollegInnen so gar nicht schätzen: Er ließ 450 Leuten – natürlich waren das nur Baalspriester und die waren ganz sicher auch nicht nett – den Kopf abschneiden. Ach halt, nein. Das übernahm der Mann Gottes ja selbst: "Elia aber sprach zu ihnen: Greift die Propheten Baals, dass keiner von ihnen entrinne! Und sie ergriffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kischon und tötete sie daselbst."
Also: Wollen wir diesen Test machen? Wenn es Ihnen gelingt, dürfen Sie mir auch den Kopf abschlagen. Und nicht, weil ich einem Baal huldige; ich verehre allein den Gott Jesu Christi. Sie dürften es, weil ich falsch von ihm geredet hätte.
Herzlich
Ihr Paul
P.S. Ich schreibe das ungern an Sie. Bastl oder der Beobachter hätten da besser gepasst. Nur, weil Sie Bezug auf A. Rau genommen haben, der sich damit schon wieder auf die Seite der Guten gedrängelt hat (die Steine werfen dürfen), steht das jetzt in diesem Kontext.
Na ja, lieber Paul,
Erweis des Geistes und der Kraft? Bei Paulus war er ja immerhin so deutlich, dass die Korinther ihn gar nicht wahrgenommen haben - was musste er denn auch immer nur vom Gekreuzigten reden?
Und bei Jesus: "Steig doch herab vom Kreuz - dann glauben wir dir".
Ich wäre da etwas vorsichtig damit, im Voraus zu erklären, welchen Erweis ich eigentlich gelten lassen würde.
Und wenn Paul sich hier so nachhaltig den Nimbus des Angefeindeten/Verfolgten zulegt, steht ihm das nicht so recht.
Herzliche Grüße
Ihr Christoph
Lächeln!
Christoph schreibt:
23. April 2015, 12:02
Lieber Christoph, das Känguru würde jetzt schreien: Da ist mein Spruch!
Da Herr Rau sich ja schon öfter auf Elia bezogen hatte, hab ich natürlich etwas Sorgen.
Und vergessen Sie nicht: Während ich die auf Ihrer Seite für verirrte ChristInnen halte, wurde ich als Heide und Diener des Antichristen bezeichnet. Da ich mich ein bisschen in der Geschichte der Frommen auskenne, finde ich meine Sorgen da durchaus berechtigt.
Herzlich
Ihr Paul
P.S. Morgen ist es so weit!
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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