Wer sollte sich eigentlich bei diesen Worten angesprochen fühlen? Vielleicht sind es Menschen im Dienst für Gott, Menschen mit besonderer Verantwortung für andere; vielleicht auch die, die all das einsetzen, was sie haben.
Aber mir scheint, es geht hier nicht nur um gutwillige Entschlüsse. Es geht um Erwartungen und dann um Forderungen.
In meinen Ohren klingt das, als ob Gott sagt: »Ich habe dich reich ausgestattet, versorgt, beschenkt. Du hast Begabungen und Fähigkeiten. Du kannst andere leiten, findest passende Worte, hast Selbstvertrauen und Zuversicht. Du hast Einfluss und bist geachtet. – Nun will ich aber auch gern sehen, was du damit konkret anfängst?«
Da werden keine Spielräume benannt. Gott schenkt und erwartet, ja fordert. Menschen setzen um, bewähren sich. Aus gutem Grund. Das ist das kompromisslose Wenn-Dann. Wenn du hast, dann gib …
Könnte es sein, dass Gott heute unserem Land, dem es einundsiebzig Jahre nach Kriegsende schon lange wieder so gut geht, etwas Großes abverlangt? Dass er bei uns Barmherzigkeit sucht und Offenheit zum Beispiel für Flüchtlinge? Dass er Vertrauen fordert und Furchtlosigkeit im Blick auf Terrorismus? Dass er ungeachtet der Schuld, in die unser Volk verstrickt ist, auf das schaut, was uns gegeben und anvertraut ist? Vielleicht versäumen wir den von Gott bereitgestellten Segen, wenn wir Grenzen schließen und uns abschotten gegen das, was uns fremd ist?
Gott traut uns zu, dass wir Verantwortung übernehmen; nicht nur in der Familie, in der Gemeinde, auch in der Gesellschaft. Weil wir reich beschenkt sind – von ihm.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.