Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.
Lukas 12,35
Wenn im Zimmer noch ein Licht brennt, kann ich nicht einschlafen. Genau darum geht es Jesus. Seine Nachfolger sollen wach bleiben, damit sie den entscheidenden Augenblick nicht verpassen, nämlich die Ankunft ihres Herrn. Wenn ich nur mit mir selber beschäftig bin, komme ich nicht vom Fleck. Aber Jesus erwartet von mir, dass ich auf ihn zugehe. Es war im alten Orient so üblich, dass die Diener jederzeit bereit zu sein hatten, den Herrn des Hauses gebührend zu empfangen, wenn er womöglich mitten in der Nacht zurückkommt. Es war den Dienern eine Ehrensache, dass in dieser Beziehung alles reibungslos klappte. Wer schläft, ist ganz für sich. Im Schlaf gibt es keine Kommunikation und Interaktion.
In diese Sinne darf ich als Christ nicht als Schlafmütze durchs Leben gehen. Vielmehr soll ich mit offenen Augen auf die Begegnung mit Christus warten. Er begegnet uns bekanntermaßen in den »geringsten« seiner Brüder – in den Hungrigen und Durstigen, in den Fremden und Nackten, in den Kranken und Gefangenen (Matthäus 25,40). Diese Menschen muss ich ins Licht meiner Aufmerksamkeit rücken und wahrnehmen – mit Auge und Herz, mit echtem Mitgefühl. »Lasst eure Lichter brennen!« Wer keine Beinfreiheit hat, muss bleiben, wo er ist. Will ich auf Christus zugehen, muss ich mich von den Dingen trennen, die mich daran hindern. Und so wehre ich mich gegen die übertriebenen Ansprüche unserer Leistungsgesellschaft auf mein Leben. Ich setze mein Vertrauen nicht auf mein Bankkonto. Ich lasse mich nicht länger durch allerlei billige Späße ablenken. Ich nehme mir stattdessen freie Zeit für meinen inneren Weg auf Jesus Christus zu. Ich darf das nicht aufschieben; ich könnte sonst den entscheidenden Augenblick verpassen. Hans-Jörg Rummel
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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