Nachsatz:
Ich kann mich auch noch sehr gut an das Forum der praktischen Ideen erinnern. Es wurde kaum genutzt, am wenigstens von denen, die weitausschweifend inschwafelnde, nichtsagende philosophische Nebenschauplätze auswichen.
Kamen dan ein paar praktische Sachen (Wie z.B.LEGO-Tage) wurden die niedergemacht, belächelt oder gar beschimpft!
Kirche geht auch schlanker
Gehälter: Pfarrer und andere Kirchenmitarbeiter verdienen gut – doch wenn das Geld knapper wird, gibt es eine Alternative zu weniger Personal: weniger Lohn. Das will keiner.Es ist nicht verboten, auch bei kirchlichen Personalfragen in die Heilige Schrift zu schauen. »Seht die Vögel unter dem Himmel an«, predigte Jesus. »Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.« So mahnte Jesus seine Jünger. Ziemlich das Gegenteil von Beamtentum.
Klar, Jesus rechnete damals mit dem nahen Gottesreich und nicht mit künftigen Pensionsverpflichtungen. Und natürlich ist soziale Absicherung wichtig für gute Arbeit und Gesundheit. Die sächsische Landeskirche lässt sich das etwas kosten: 107 Millionen Euro gibt sie in diesem Jahr für ihr Personal aus – fast die Hälfte ihres Haushaltes. Und die Kosten steigen von Jahr zu Jahr. Wenn ein Unternehmen so wie die Kirchenleitung ein Schrumpfen des Umsatzes um 40 Prozent in den 23 Jahren voraussagt, würde es auch die Gehaltsstrukturen auf den Prüfstand stellen.
Anders die sächsische Kirchenleitung. Man habe durchaus in der Arbeit an dem Zukunftspapier »Kirche mit Hoffnung« kurz über Gehälter und Beamtentum diskutiert, sagte Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz vor der Synode, Einschnitte aber mit Blick auf die Konkurrenz um Fachkräfte schnell wieder verworfen. Auch unter den 80 Synodalen ist das kaum ein Thema – 28 von ihnen sind selbst Pfarrer. Die oft auf Teilzeitstellen wesentlich weniger verdienenden Gemeindepädagogen und Kantoren sind kaum in der Synode vertreten. Zeigt nicht der Seitenblick auf das mühsame Werben des Freistaates Sachsen um neue Lehrer, dass durchaus Geld und sichere Beamtenjobs den Unterschied machen? Es geht auch anders. »Wer in den pastoralen Dienst in eine Ortsgemeinde geht, tut dies aus einer Berufung heraus«, sagt Michael Gruber, der Sprecher des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden mit deutschlandweit 568 Pastoren. »Die Höhe des Gehalts spielt hierbei in der Regel keine Rolle.«
Die Einstiegsgehälter für baptistische Pastoren wie Diakone gleichermaßen beginnen im Osten bei 2727 Euro, bei landeskirchlichen Pfarrern in Sachsen sind es 3418 Euro. Mit den Dienstjahren steigen die Gehälter bei beiden an: bei Sachsens Lutheranern auf bis zu über 4600 Euro. Trotz dieses Unterschieds gelinge es in Baptistengemeinden »in der Regel ohne Probleme, reguläre Vollzeitstellen in Gemeinden zu besetzen«, so Gruber.
Die aus der Zeit des Staatskirchentums herrührende Absicherung als Beamten mit stattlichen Pensionen haben freikirchliche Mitarbeiter ohnehin nicht. Die Landeskirche verweist auf die Möglichkeit, Beamte je nach Bedarf versetzen zu dürfen – in der Praxis aber funktioniert das oft nicht. Die meisten anderen Kirchen weltweit schnallen ohnehin den Gürtel enger. Bei 1000 Euro brutto liegt etwa in Tschechien der Durchschnittslohn – Pfarrer der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder verdienen rund 800 Euro. Weil der Staat seit fünf Jahren nach der Rückgabe von Kircheneigentum die Subventionen zurückfährt, müssen die Gemeinden ihr Personal immer mehr selbst finanzieren, sagt Pavel Stolař, der lange in der böhmischen Kirchenleitung für Finanzen zuständig war. Ein Problem: Zehn neue Vikare bräuchte die Kirche im Jahr – in diesem Jahr seien es nur vier. »Es gibt deshalb auch eine Diskussion über etwas höhere Löhne«, so Stolař.
Ältere ostdeutsche Pfarrer kennen solche Not. »Man ist in der DDR mit Idealismus zur Kirche gegangen auch für wenig Geld«, sagt der Dresdner Polizeipfarrer und Synodale Christian Mendt. Er erinnert an damalige Konzepte, Gemeindepädagogen und Kantoren in Ausbildung und Gehalt mit Pfarrern gleichzustellen. Nachdenklich stellt er fest: »Als wir noch nicht so gut bezahlt wurden, war unter Mitarbeitern manchmal die Identifikation mit der Kirche höher als heute.«
Liebe Britta, Sie müssen ja ein Schreckensbild von Pfarrer in Ihrer Gemeinde haben, wenn anders Ihre Worte mehr als Polemik sein sollen. Ich frage lieber gar nicht, wo Sie eigentlich wohnen....
Dann müsste ja "Kirche mit Hoffnung" Ihre ganz große Hoffnung sein, denn dieses verspricht ja rasche Abhilfe durch Stellenkürzungen. Vielleicht sind Sie Ihren Pfarrer dann endlich los - und der Gemeindeaufbau kann endlich beginnen.
Ich denke, diese Diskussion ist ein geschickt eingefädeltes Manöver, um von der eigentlichen Geldverbrennungsmaschine der Kirche abzulenken: der überbordenden Bürokratie, der viel zu teuren Verwaltung, den in vielerlei Hinsicht unnützen und kontraproduktiven Reformprojekten und der überproportional aufzustockenden Pensionskassen ("Erweiterter Solidarpakt" der EKD). Dass der/die gemeine GemeindepfarrerIn den Kirchenleitungen schon längere Zeit ein Dorn im Auge ist, hat man nicht zuletzt am Impulspapier "Kirche der Freiheit" ablesen können. Nun arbeitet man erneut an deren Demontage, indem man Gemeindeglieder und PfarrerInnen durch eine Neiddebatte gegeneinander aufhetzt. Geschickter Schachzug, auf den auch nicht wenige aufspringen. Geld ist doch genug da, es wird nur an falscher Stelle investiert.
Die Frage: Was verdient ein / eine .... ist vermutlich immer irgendwie interessant, egal um welche Berufsgruppe es konkret geht. Vermutlich stört sich auch kaum jemand am Gehalt eines Lehrers, eines Bürgermeisters, eines Arztes oder eines Abteilungsleiters ... Nach dem Anschein aber wohl am Gehalt von Pfarrerinnen und Pfarrern, die sicher weder eine geringere Ausbildung, Verantwortung, Arbeitszeit etc. als die o. g. Berufsgruppen haben. Ich finde es wenig nachvollziehbar, dass Pfarrer am liebsten in einfachsten Verhältnissen gesehen werden, mit dem Argument, dass deren Berufung und Glaubwürdigkeit damit besser nachzuvollziehen wäre. Ich sehe viele Pfarrerinnen und Pfarrer als engagierte und fleißig arbeitende Menschen, die eben nicht nur Dienst und Pflicht nach Vorschrift im Minimalmaß tun, sondern auch die Kür der vielen freiwilligen Aktivitäten keineswegs scheuen und neben der Gemeindearbeit auch in der öffentlichen Gesellschaft, in Fördervereinen, in Schulen, Initiativen etc. ... mitarbeiten. Dass auch Ihnen ein angemessenes Gehalt mit Berücksichtigung ihrer intellektuellen Arbeit, der Ausbildungszeit und der vielfältigen Leistungen im Berufsalltag zugestanden werden sollte, finde ich selbstverständlich. Auch, dass Ihnen Freizeit, Zeit für die Familie, für Hobbys, Urlaub etc. gegönnt wird, schließlich braucht jeder Mensch Kraft, Motivation, Energie und Freude um die Dinge, die beruflich zu verantworten sind, mit voller Kraft und Leidenschaft zu tun. Und das wünschen sich doch viele Menschen gerade von der Pfarrerschaft. Der Verweis auf geringer verdienende Berufskollegen im Ausland hinkt m. E. gewaltig und bringt kaum mehr Sachlichkeit in die Debatte. Leider spielen die trennenden Punkte derzeit so eine ungleich größere Rolle in der Gesellschaft und der öffentlichen Wahrnehmung als die verbindenden und verlagern die Diskussionen somit auf Nebenschauplätze.
Danke, dass dieses heiße Eisen endlich einmal angefasst wurde. Dabei bin ich jedoch nicht der Meinung, dass die Löhne der Pfarrer generell gekürzt werden sollten, denn der Pfarrberuf ist ja wirklich sehr anspruchsvoll und fordert den ganzen Menschen, oft seine Familie und dies oft zur Unzeit. Wer gute Arbeit macht soll auch gut dafür honoriert werden. "Denn die Schrift sagt »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden«; und: »Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert«. 1.Tim 5.18
Sehr wohl aber bin ich für die Aufhebung des Beamtenstatus und für die Lockerung des Kündigungsschutzes. Denn - Wie viele Pfarrer machen denn keinen wirlich "guten Job"?
Ich persönlich jedenfalls kenne welche, die in der freien Wirtschaft wegen Unfähigkeit und Berufsverfehlung längst entlassen worden wären.
Oder Pfarrer, die Ihrer schriftlich abgelegten Lehrverpflichtung nach Pfarrerdienstgesetz § 3, Absatz 3
einfach nicht nachkommen und ihre eigene Lehre verkündigen? Kann Gott, unser Dienstherr das segnen?
Wenn in einer freien Gemeinde die Mitgliederzahlen schrumpfen, wird deren Pastor alles daransetzen um das umzukehren. Denn er wird vom Zehnten seiner Mitglieder bezahlt und wenn das zu wenige werden, ist er damit auch seine Job los. - Und was macht ein Großteil unsere Pfarrer?
Nun gut - Es wird allerhöchste Zeit, dass wir alle miteinander lernen wieder zu mehr Mitgliedern zu kommen, dass wir Jesus Auftrag "zu suchen und zu retten was verloren ist" endlich annehmen und mit all unserer Intelligenz, Kreativität, Tatkraft und Liebe für die Menschen in unserer jeweiligen Umgebung umsetzen.
Wenn wir das fröhlich und zuversichtlich mit Gebet und Gottvertrauen angehen, wird Gott das auch segnen und wir werden nicht mehr über Lohn- und Stellenkürzungen nachdenken und streiten müssen.
Es ist sicher richtig, dass neue Wege in der Pfarramtsarbeit wieder den einen oder anderen in die Kirche locken könnten. Aber nicht so viele, dass es wirklich etwas ausmacht. Die Menschen sind entkirchlicht - und frei! Sie sitzen Ostern lieber im Garten, als in der Kirche. Sie haben dabei weder ein schlechtes noch ein gutes Gewissen - sie vermissen einfach rein gar nichts. Da kann der Pfarrer traditionell predigen, oder im Hasenkostüm anrücken - es bleibt sich gleich. Und wer kennt das nicht: Jugendkonzert geplant, plakatiert wie wild, angekündigt über facebook, und trotzdem sitzen 30 Mann in der Kirche. Auch gestandene Jugendmitarbeiter können einem heute nicht mehr eindeutig sagen, mit welchen Programmen oder Methoden man junge Leute erreicht. Es gibt keine Rezepte, und man kann kaum noch aus Erfahrung schöpfen. Ein Problem ist bei uns auf dem Land auch, dass die Gemeinden so klein und sozial so eindeutig definiert sind. Ich gehe wohl auch auf Hartz-4 - er zu, und sie auf mich. Aber sie würden sich lieber einen Nagel ins Knie hauen, als eine Gemeindeveranstaltung zu besuchen.
Na ich erlebe es schon manchmal, daß jemand, der bei der Kirche arbeitet, zu was einlädt. Einmal bin ich auch dahin gegangen. Dort kenne ich niemanden und die machen so einen Eindruck wie ein eingeschworenes Trüppchen, die nicht so richtig scharf drauf sind, dass wirklich jemand fremdes zu denen kommt. Hab mich da komisch gefühlt.
Diskutieren Sie mit