LIeber Herr Schneider, was Sie schreiben, traf sicher auch zu. Aber die biblisch zahk 40 war auch erreicht. Und damals lag noch SEIN Segen auf unserem Volk. Heute staune ich, welche Geduld ER noch mit unserem Vaterland hat, ewig wird er sich aber auch jetzt nicht spottelassen!
Eine Hoffnung lernt gehen
Anfang vom Ende: Das Jahr 1988 war ein Schlüsseljahr für die Friedliche Revolution. Die Reformen Gorbatschows stießen in der DDR zwar auf Widerstände, setzten aber viel in Bewegung – auch in den Kirchen.Der Chefideologe der SED, Kurt Hager, beantwortete 1987 eine Reporterfrage nach dem Reformvorbild Sowjetunion mit der Gegenfrage: »Würden Sie, wenn Ihr Nachbar seine Wohnung neu tapeziert, sich verpflichtet fühlen, Ihre Wohnung ebenfalls neu zu tapezieren?«
Die einige Monate später im Oktober 1987 in Görlitz tagende Synode des DDR-Kirchenbundes glaubte allerdings, Hager sei inzwischen überholt und der Reformzug habe auch in der DDR an Fahrt gewonnen. Man dachte vor allem an zwei Ereignisse, die im September stattgefunden hatten: die Reise Erich Honeckers nach Westdeutschland und die Veröffentlichung eines Dokumentes unter dem Titel »Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit« im SED-Zentralorgan »Neues Deutschland«. Der Text war aus einem Dialog zwischen Vertretern der SED und der SPD hervorgegangen und enthielt Aussagen wie: »Die offene Diskussion über den Wettbewerb der Systeme, ihre Erfolge und Misserfolge, Vorzüge und Nachteile, muss innerhalb jeden Systems möglich sein.«
Als die Synode, dadurch ermutigt, eine couragierte Entschließung zur Friedensfrage verabschiedete, sah die SED jedoch eine rote Linie überschritten und Hager durfte die Reformbremse wieder anziehen. Die Hoffnungen des Herbstes erwiesen sich als Illusionen. Den Kirchen und dem ganzen Land stand mit dem Übergang in das Jahr 1988 ein Winter des Missvergnügens bevor. Alle Befürchtungen wurden Realität in den sogenannten Berliner Ereignissen. Dazu gehörte eine Stasiaktion gegen die Umweltbibliothek der Zionsgemeinde und im Januar 1988 der Einsatz von Gewalt gegen Regimekritiker beim Luxemburg-Liebknecht-Gedenkmarsch. In beiden Fällen kam es zu Mahnwachen und Solidaritätsaktionen mit den Gefangenen und Ausgewiesenen.
Jetzt zeigte sich, dass im Umfeld der Kirchen zwei schon länger bestehende Bewegungen immer mehr in die Öffentlichkeit drängten: einerseits Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsgruppen, andererseits die Antragsteller auf ständige Ausreise aus der DDR. Für die Kirchenorganisationen, ihre Gemeinden und Leitungen bedeutete das, für alle da sein zu müssen, die ihrer Hilfe bedurften. Aber nicht jeder verstand das Bestreben, als Helfer das kirchliche Profil wahren zu wollen.
Einen überaus wichtigen Beitrag für das Gelingen der am Horizont heraufziehenden Revolution haben 19 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften in Gestalt der »Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung« im Februar 1988 in Dresden geleistet.
In den Beratungsergebnissen erblickten die Aufpasser von SED und Stasi jedoch den Versuch »bestimmter Kräfte«, die »Kirche im Sozialismus« zu einer Opposition gegen den Sozialismus umzugestalten. Für den Gegenschlag wurde das staatliche Presseamt in Stellung gebracht. Es verbot der Kirchenpresse, über die Ökumenische Versammlung zu berichten. Dieses Verbot war aber nicht ganz durchsetzbar. Umso stärker wütete die Zensur in den folgenden Monaten, als in der DDR mehrere Kirchentage stattfanden.
Die SED-Oberen blieben auch in der zweiten Hälfte des Jahres 1988 bei ihrer Politik der Verweigerung. In ihrer Ablehnung jeglicher Veränderungen riskierten sie sogar den Konflikt mit dem Reformer Gorbatschow. Sowjetische Filme und Publikationen wie das beliebte Magazin »Sputnik« wurden aus dem Vertrieb in der DDR herausgenommen. Die Revolution näherte sich dennoch mit großen Schritten.
Bitte bei der Namensnennung Christian Führer nicht vergessen. Und zu den evangelistischen Musikern gehört neben Lutz Scheufler auch Tom Haus...
Lier Herr Johannes , da gebe ich Ihnen sogar echt. Den Herr Führer hatte ich damals nicht so auf em Schirm, Tom kannte ich von seiner damalgen segensreichen Reichsgottesarbeit. Was beide heute so "veranstalten" kann man leider nicht mehr als eine solche bezeichnen. Ganz im Gegenteil, man staunt, was der (schlechte) Umgang aus einem Menschen machen kann!
Da zitiere ich Ihnen mal den SONNTAG vom 2.7.2014:
"Am Sonntag, 6. Juli findet 14 Uhr in der Leipziger Nikolaikirche ein Trauergottesdienst für den am 30. Juni verstorbenen Pfarrer Christian Führer statt (Hinweise zum Gottesdienst am Ende des Beitrags).
Die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet: Der frühere Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, ist tot. Im Alter von 71 Jahren ist er an den Folgen einer schweren Lungenerkrankung am Morgen des 30. Juni in Leipzig verstorben. Alle großen Nachrichtensendungen verkündeten den Tod des couragierten Pfarrers, dessen Name wie kein zweiter mit der friedlichen Revolution von 1989 verbunden ist. Von den Zeitungen wird er verabschiedet als »Held von 1989« und als »Vater der Wende«. Es zeigt sich: C h r i s t i a n F ü h r e r g i l t a l s d i e S y m b o l f i g u r f ü r d e n W e n d e h e r b s t v o r 2 5 J a h r e n . "
Dazu schreiben Sie: Was beide heute so "veranstalten" kann man leider nicht mehr als Reichsgottesarbeit bezeichnen. Ist Ihnen gar nichts mehr heilig?
Johannes Lehnert
Ach, ich hattee eigentlich schon gemerkt und hätte mich entschuldigen müssen. Ich hatte Christian Führer mit Ihrem von Ihnen so geliebten Wolff verwechselt! Ist mir aber leider durchgegangen!
Und Pfarrer Christoph Wonneberger kennen Sie auch nicht?
"Christoph Wonneberger (* 5. März 1944 in Wiesa im Erzgebirge) ist ein lutherischer Pfarrer i. R. Er koordinierte von 1986 bis Ende Oktober 1989 die montäglichen „Friedensgebete“ in der Leipziger Nikolaikirche. Aus diesen entwickelten sich die Montagsdemonstrationen und die Friedliche Revolution im Herbst 1989.
2014: Deutscher Nationalpreis, zusammen mit Christian Führer und Uwe Schwabe, als Repräsentanten der Leipziger Montagsdemonstrationen zur Erinnerung an die friedliche Revolution in der DDR und den Fall der Mauer vor 25 Jahren."
Da ist Ihre Heldenliste aber komisch einseitig!
Johannes Lehnert
Ja, da haben Sie Recht, wonneberger kannte/kenne ich persönlich nicht! Soll wohl aber auch nicht Alles (bei manchem Verdienst) so ganz "koscher" gewesen sein? Sie dürfen ihn aber gerne als Held feiern!
Verehrter Herr Beobachter,
Sie können es wohl nie bei einer Mitteilung (Wie z.B. Wonneberger kannte/kenne ich persönlich nicht) lassen? Immer muss noch etwas Ehrenrührigen drangehängt werden: "Soll wohl aber auch alles so ganz "koscher" gewesen sein?" - meinen Sie den Hirnschlag, den er als Folge seines übermäßigen Engagements erlitten oder die Ehrungen, die er erhalten hat:
1995: Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik für gesellschaftlichen Einsatz.
2009: Bambi für „Stille Helden“ [16]
2014: Dankbarkeits-Medaille des Europäischen Solidarność-Zentrums Gdansk zum 30. Jahrestag von Solidarność in Leipzig am 7. April [17]
2014: Deutscher Nationalpreis, zusammen mit Christian Führer und Uwe Schwabe, als Repräsentanten der Leipziger Montagsdemonstrationen zur Erinnerung an die friedliche Revolution in der DDR und den Fall der Mauer vor 25 Jahren [18]
2014: Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig.[19]
2014: Preis für Verdienste um die deutsche und europäische Verständigung der Deutschen Gesellschaft e.V. am 7. November.
2015: Doctor honoris causa der Theologie der Youngnam Theologischen Universität in Daegu/Taegu (Republik Korea) im April [20]
2015: Sächsischer Verdienstorden[21]
2015: Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage der Landeshauptstadt Wiesbaden [22]
Was wollen Sie mir jetzt wieder unterstellen?
Verehrter Herr Beo,
Ich unterstelle nichts. Sie haben Unkoscheres unterstellt mit Ihrem Satz zu Christoph Wonneberger: "Soll wohl aber auch nicht Alles (bei manchem Verdienst) so ganz "koscher" gewesen sein? " - Oder nehmen Sie die Position der Kirchenleitung ein, die Christoph W. wegen seines unbeirrten Aufbegehrens gegen den DDR-Sozialismus manchmal gemaßregelt hat? - Das ist ja was ganz Neues, dass Sie mit der Kirche im Sozialismus solidarisch sind!!!
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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