Ich finde diese Diskussion bigott, solange Leute, die überall ihr "Superchristentum" herausstreichen, Tötungen ungeborener Kinder, vulgo Abtreibungen, als "Selbstbestimmungsrecht der Frau" ansehen - immerhin wird ja nach offiziellen Zahlen jedes 7. Kind hier abgetrieben. Das sind diesselben Leute, die sich nicht vorstellen können, daß man die Betreuung und Pflege der Eltern im Alter auch selbst übernehmen könnte, gemäß dem Gebot im Dekalog.
So ein Test ändert nicht die Gesellschaft: zuerst muß das Bewußtsein wieder entstehen, daß Abtreibungen Tötung sind und daß ich als Frau einen Teil von mir selbst umbringen würde, wenn ich mein Kind abtreiben würde. Solange alles dafür getan wird, daß Abtreibung als gesellschaftliche Normalität im Bewußtsein der Bevölkerung verankert wird, ist die obige Diskussion sinnlos.
Seit 2012 gibt es einen Bluttest für Schwangere, der relativ sicher Auskunft darüber geben kann, ob das Kind im Mutterleib eine Trisomie 21 hat, ein Down-Syndrom. Der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen prüft derzeit, ob dieser Test zur Kassenleistung werden soll. Zehn Bundestagsabgeordnete fordern eine ethische Debatte darüber.
Der sogenannte Praena-Test sei dazu da, behindertes Leben zu selektieren, warnen die Gegner. Befürworter argumentieren zum einen mit dem Recht auf Selbstbestimmung der Frauen. Zum anderen könnten sich betroffene Eltern bei frühzeitigem Wissen über einen Gendefekt früh informieren, welche medizinische Hilfen bei Schwangerschaft und Geburt notwendig sind.
Beide Seiten haben Recht. Es gibt in Deutschland keine Statistik darüber, wie viele Kinder mit Down-Syndrom zur Welt kommen und wie viele Schwangerschaften nach entsprechender Diagnose abgebrochen werden. Allgemein verbreitet ist die Zahl von neun Abbrüchen bei zehn Diagnosen. Aber das ist eine Schätzung. Es ist durchaus zu befürchten, dass diese Zahl bei einer Reihenuntersuchung weiter steigen wird.
Es ist verständlich, dass Eltern eine große Sehnsucht nach Sicherheit haben und sich ein gesundes Kind wünschen. Aber es gibt eine große Vielfalt von Leben. Wer die Akzeptanz dafür stärken möchte, muss werdenden Eltern das Gefühl geben, im Falle einer Gendefekt-Diagnose nicht allein zu sein, vor allem auch dann nicht, wenn sie sich für das Kind entscheiden.
Der Test an sich ist also nicht das eigentliche Problem, sondern der Gedanke, dass behindertes Leben nicht lebenswert ist. Die Forderung der zehn Bundestagsabgeordneten nach einer ethischen Debatte kommt spät. Aber nicht zu spät.
Bitte, Britta, das ist einfach unfair, diesen Zusammenhang zu konstruieren. Wer sind bitte die Leute, die überall ihr Superchristentum herauskehren und jede Abtreibung mit dem "Selbstbestimmungsrecht der Frau" rechtfertigen. Ich kenne keinen, auf den das so zutrifft. Wenn Du sie kennst, solltest Du Ross und Reiter nennen, statt eine solche üble Nachrede zu verbreiten. Dass Du Deine Prioritätensetzung zum alleinigen Urteilsmaßstab erklärst, ist vielleicht auch nicht hilfreich.- Es wäre dagegen sehr hilfreich, wenn Du auf die Argumentation von Herrn Schneider reagierst. Vielleicht gibt es dann Verständigungsmöglichkeiten.
Johannes
Erst einmal sollten wir uns darüber im klaren sein, daß bei jeder Abtreibung, egal aus welchem Grund, ein schlagendes Herz eines Menschen zum Stillstand gebracht wird, also ganz deutlich gesagt, der ungeborene Mensch getötet wird. Dies wird in Deutschland meist durch Absaugung durchgeführt, das ungeborene Kind wird bei lebendigem Leibe in kleine Stücke gerissen! Das ist eine Tatsache, die jedem vor einer eventuellen "Negativ" Diagnose klar sein sollte. Also, egal, wer, aus welchem Grund, eine Abtreibung durchführen läßt, setzt dessen Leben damit ein Ende. Und der "Arzt", der dies tut, verstößt gegen den hippokratischen Eid.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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