Lieber Thomas,
Leider befürchte ich auch, daß die Umbrüche, die uns bevorstehen, nicht friedlich ausgehen, da noch andere Interessengruppen mitspielen als 1989. Wie gut, daß wir immer die Zuversicht auf Christus haben, egal, ob es hier gleich wieder welche gibt, die uns das absprechen wollen.
Ansonsten sollten wir es wie die kligen Jungfrauen halten, denn wir kennen weder Tag noch Stunde (Vorausschauende Planung ist der Bibel nicht fremd...)
Viele Grüße
Britta
Streit ums ’89er-Erbe
Chemnitz: Mehr als hundert Bürgerrechtler und DDR-Oppositionelle protestieren gegen die Vereinnahmung der Friedlichen Revolution durch Rechtspopulisten – Versuch eines späten Widerspruchs.Mit der »Gemeinsamen Erklärung zu Chemnitz« haben sich mehr als 100 Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtler sowie ehemalige DDR-Oppositionelle an die Öffentlichkeit gewandt. Darin protestieren sie gegen den Versuch populistischer Gruppierungen, das Erbe der Friedlichen Revolution von 1989 für sich zu vereinnahmen. Anlass waren der Mord an Daniel H. und die darauffolgenden Ereignisse in Chemnitz.
Die früheren DDR-Bürgerrechtler verurteilen darin den Mord von Chemnitz in aller Schärfe, kritisieren aber auch diejenigen, »die solche Straftaten instrumentalisieren für menschenverachtende oder demokratiefeindliche Propaganda«. Davon nehmen sie »die große Mehrheit friedlich trauernder und teilweise zu Recht über die Versäumnisse der Politik verärgerten sächsischen Bürgerinnen und Bürger« aus.
Die Erklärung mit dem Titel »Chemnitz ist gleich nebenan« stellt fest, dass sich inzwischen nicht wenige Pegida- oder AfD-Sympathisanten auf die Friedliche Revolution von 1989 und auf die DDR-Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley (1945–2010) beziehen. In der »Erklärung« heißt es: »Wegen ihres Einsatzes für Frieden, Freiheit und Menschenwürde wurde Bärbel Bohley 1983 und 1988 ins Gefängnis geworfen. Den von ihr nach dem Mauerfall gesprochenen Satz ›Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat‹ verstehen wir als Appell für mehr Gerechtigkeit für die Opfer der SED-Diktatur, für politisch Verfolgte und Benachteiligte in Ostdeutschland«. Die »Gemeinsame Erklärung« der Bürgerrechtler appelliert daran, die Kräfte der gewaltfreien Zivilgesellschaft zu stärken. Nur das schaffe die Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Entwicklung in Deutschland.
Die Erklärung mit verfasst hat der Leipziger Polizeipfarrer Stephan Bickhardt. Der einstige Mitbegründer von »Demokratie Jetzt« in der DDR war erschrocken, dass »immer häufiger Bohleys Satz von den Rechtspopulisten benutzt wird«, um den deutschen Staat zu diffamieren. Unter anderem hatte ihn Martin Kohlmann, Chef der rechtspopulistischen Wählervereinigung »Pro Chemnitz« und ehemaliges Gemeindemitglied Bickhardts, auf seine Internetseite gestellt. Bohley habe mehr Gerechtigkeit für die Opfer des SED-Regimes einfordern wollen, die sich ungerecht behandelt fühlten, so Bickhardt. »Der Begriff Gerechtigkeit wird genauso missbraucht wie der Montag«, erklärt er und spielt auf die Montagsdemonstrationen in der DDR-Zeit an, die zum Sturz des Regimes 1989 führten.
Die Erklärung von Chemnitz sei für ihn »die späte, vielleicht zu späte Aufforderung an den 1989er Kreis, dem zu widersprechen, dass Bärbel Bohleys Satz uminterpretiert wird«. Einen breiten Konsens suchten Verfasser und Unterzeichner der Erklärung, um dem Rechtspopulismus Einhalt zu gebieten. Sie sei auch eine Aufforderung an Staat und Staatsanwaltschaft, couragierter vorzugehen, um Straftaten zu ahnden. »In einem gewaltfreien Staat sind Konflikte, etwa um die Aufnahme von Geflüchteten, auf dem Weg des Dialogs zu klären.« Dafür fehle es an Gesprächsmöglichkeiten, so Bickhardt.
Was erwartet er von der Kirche? »Nicht zu viel«, sagt er nach kurzem Nachdenken. »Nach der kleiner gewordenen Kirche wird immer gerufen in solchen Stunden. Es ist wichtig, dass sie Friedensgebete anbietet.« In Predigten müsse sie klar die Positionen des Evangeliums vertreten und ihrer Verantwortung in der Nachfolge des Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer gerecht werden. »Die Kirche muss sich trauen, zu Gesprächen aufzurufen, sie selbst anzubieten.« Sie habe die Räume und Gruppen.
Auch Pfarrer Andreas Bertram aus Königshain in der Schlesischen Oberlausitz hat die Erklärung unterschrieben. Wie andere ist er in der DDR für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf die Straße gegangen. Wenn rechtsextreme Gruppen Bohleys Satz von der Gerechtigkeit und dem Rechtsstaat für ihre Zwecke missbrauchen, suggerierten sie damit, »wir würden heute in einem Unrechtsstaat leben wie in der DDR«. Dagegen verwahrt er sich. »Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer Rechtsstaat, der verteidigt werden muss.«
Immer diese rechten Gewaltphantasien. Eine neue Revolution wird es nicht geben. Und falls Sie die rechte Terrorgruppe "Revolution Chemnitz" meinen, die sind gestern nach Karlsruhe geflogen worden und sitzen ein.
Ja, diese Terrorgruppe, die mit Schlagstöcken und einem Luftgewehr die Bundesregierung stürzen wollte, ist mit großer medialer Aufmerksamkeit dingfest gemacht worden. Man fühlt sich fast etwas an des Celler Loch erinnert. Gewalt ist keine Option und dennoch werden wir nicht gefragt werden, wenn die Stunde schlägt, wie bereits auf dem Breitscheidplatz, wie in Paris, Nizza, Brüssel oder als Einzelfall überall und nirgends.
Es wird Islamunterricht gefordert und große Moscheezentren, damit sich angeblich Moslems, die oft illegal hierher kamen, die eine antisemitische und antichristliche Erziehung hatten, nicht radikalisieren. Dennoch wählen 2/3 der hiesigen Türken einen autokratischen Möchtegernsultan vom Bosporus, der in Deutschland schon (nicht ganz unberechtigt) eine tributpflichtige Provinz seines Machtgebietes sieht.
Wo gibt es das für nichtislamische, oder gar den Islam ablehnende Jugendliche aus unserem Kulturkreis? Da wird eins nach dem anderen zusammengestrichen. Ihre Ohnmacht, irgendetwas zu bewegen, was nicht in die politisch korrekte, gewünschte Richtung geht, wird ihnen täglich mehr oder weniger schmerzhaft präsentiert - zuweilen hat man das Gefühl, eine gewisse Radikalisierung ist durchaus erwünscht, um mißliebige Strömungen oder Parteien zu diskreditieren. Und was, wenn der Wechsel an der VS-Spitze (wegen was eigentlich nochmal?) gar nicht so zufällig war? Dann s.o.
Viele Grüße aus dem Celler Loch!
Man fühlt sich nicht nur an das Celler Loch, sondern auch so manchen "Operativen" Zersetzungvorgang in Zeiten als die letzte deutsche Diktatur am Aushauchen war erinnert!
Nach "Chemnitz" werden jetzt ähnliche Kräfte in Stellung gebracht. Aber das hat schon damals den Machthabern zum Überleben geholfen!
Naja, zumindest hat mancher "Gast" schon mal jetzt seine Freude!
@ Beobachter: Es freut Sie als "NichtGast"doch sicher auch, dass man acht "Ochs" oder waren es "Esel", verhaftet hat? Mit diesem neuen "Celler Loch" kann man unbemerkt bei den Antifachaoten IMs einschleußen, wie die V-Leute "in Zeiten als die letzte deutsche Diktatur am Aushauchen war" hießen. Oder habe ich Sie da falsch verstanden?
Johannes Lehnert
Natürlich hat das den Machthabern nicht zum Überleben geholfen!
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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