Der Vorsitzende des Diakonischen Rates des Diakonischen Werkes der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, der ehemalige Bautzener Oberbürgermeister Christian Schramm, hat sein Amt niedergelegt. Schramm erklärte auf der Diakonischen Konferenz am vergangenen Freitag in Dresden, dass ihn gesundheitliche Gründe zu diesem Schritt veranlassten.
Christian Schönfeld, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Sachsen, kommentierte dazu: „Ein immenser Verlust für die Diakonie Sachsen! Christian Schramms Engagement, seine Klugheit, seine große Gremienerfahrung, sein fairer Umgang mit unterschiedlichen und gegensätzlichen Interessen im Diakonischen Rat waren wohltuend und stilbildend. Immer wieder gab er Impulse zu Gesprächen und regte zu weiteren Beratungen an. Er trug dazu bei, dass die diakonische Kultur dialogische Kultur blieb. Als ehemaliger Moritzburger Diakon hat er niemals seine Wurzeln vergessen und stets daran erinnert, bei allen Unterschieden das Gemeinsame und Verbindende und den Auftrag Jesu Christi zu sehen. Ich bin ihm für sein Engagement sehr dankbar und bedauere, ihn nicht mehr als Lotse an der Seite zu haben."
Die Mitglieder der Diakonischen Konferenz zollten ihrem langjährigen Vorsitzenden mit stehendem Applaus Respekt und Anerkennung. Christian Schramm war seit 2006 Vorsitzender des Diakonischen Rates und wurde zweimal mit großer Mehrheit wiedergewählt. "Mit Christian Schramm verlieren wir eine prägende Persönlichkeit und einen überzeugten Diakon. Er trat menschlich und geistlich für das Diakonische Werk ein, sein Rücktritt ist ein großer Verlust", so Diakoniedezernent Oberlandeskirchenrat Burkart Pilz.
Die Stellvertretung von Christian Schramm im Diakonischen Rat wird zunächst Christine Unruh-Lungfiel übernehmen.
Schramm legt sein Amt in einer Zeit der Kontroversen nieder. Aktuelle Streitfragen sind derzeit unter anderem, wie es mit der Diakoniestiftung weitergeht und das Thema Zentralisierung.
Mehr zu Hintergründen und den Ergebnissen der Diakonischen Konferenz können Leser in der SONNTAG-Ausgabe 46 erfahren, die am 13. November erscheint.