„Essen ist fertig“, hieß es gestern auf dem Marktplatz in Grimma. Die Diakonie Leipziger Land hatte zum gemeinsamen Imbiss geladen. An der Ausgabe standen bekannte Gesichter der Region wie Landrat Henry Graichen, Diakonie-Geschäftsführer Harald Bieling, der Landtagsabgeordnete Georg Ludwig von Breitenbuch und Andreas Böhmann, Unternehmer und Sponsor aus Grimma. Mit Kochmütze und -schürze schwangen sie die Suppenkelle für einen guten Zweck: Die Aktion namens „Grimma nimmt Platz“ fand im Rahmen der Haus- und Straßensammlung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens statt. Wer wollte, konnte für sein Mittagessen eine Spende geben. Verwendungszweck der Sammlung waren diesmal Barriere-Armut und Inklusion in den Beratungsstellen der Diakonie in Sachsen. Das gab die Diakonie Leipziger Land in einer Presseinformation bekannt.
Dazu gab es den Angaben zufolge Interviews mit Jörg Schirdewahn, dem Vorsitzenden der Interessenvereinigung für Körperbehinderte des Muldentales. „Barrierearm ist nicht gleich barrierefrei“, stellte er klar und erinnerte daran, auch weniger offensichtliche Einschränkungen wie Sinnesbehinderungen nicht aus dem Blick zu verlieren. Käme ein Rolli-Fahrer durch die Tür? Wie viele Stufen müssten bis hinauf zur Beratungsstelle überwunden werden? Können Menschen mit Sehschwäche die Schrift im Flyer lesen? Diese und andere kritische Fragen stellte Tobias Jahn, der Geistliche Leiter der Diakonie Leipziger Land, den Sozialarbeiterinnen an den Stehtischen der Diakonie-Beratungsdienste, wo sich Gespräche über Pflegegrade, Haushaltsbücher, Umgangsrecht, Ehrenämter und anderes entsponnen haben.
In nur eineinhalb Stunden kamen 340 Euro zusammen.