Vor der Dresdner Frauenkirche mahnt eine Kunstinstallation zur Bewahrung der Schöpfung. Bis 18. April steht dort auf dem Neumarkt die »Glas-Arche«, ein gläsernes Boot, gehalten von einer überdimensionalen Hand aus Holz. Das etwa acht Meter lange und drei Meter breite Kunstwerk ist eine Gemeinschaftsarbeit: Glaskünstler Ronald Fischer und seine Kollegen haben in Zwiesel im Bayerischen Wald das Boot gefertigt. Die rund fünf Meter große Holzhand dazu stammt von Christian Schmidt und Sergyi Dyschlevyy.
Die Installation soll Betrachter an die Zerbrechlichkeit der Natur, den Artenschutz und ihre Verantwortung zur Bewahrung der Umwelt erinnern. All das liegt in Menschenhand, kann ihr aber auch entgleiten, so die symbolische Aussage.
Entstanden ist das Kunstwerk 2016 als Auftragsarbeit für den Landschaftspflegeverein Mittleres Elstertal mit Sitz im sachsen-anhaltischen Elsteraue. Seither tourt es durch Mitteldeutschland. Zuletzt hatten die Initiatoren es in Görlitz und auf dem Schloßplatz in Freiberg aufgestellt. Auch im Ausland ist es bereits gewesen: bei der UN-Klimakonferenz im polnischen Katowice. Nächste Station nach Dresden ist die 8. Sächsische Landesgartenschau vom 20. April bis 6. Oktober in Frankenberg (Landkreis Mittelsachsen).
Christian Behr, Superintendent des Kirchenbezirkes Dresden Mitte, erinnert im Zusammenhang mit der Installation an die Ökumenische Versammlung von Kirchen unterschiedlicher Konfessionen in der DDR, die vor 30 Jahren in Dresden neben Frieden und Gerechtigkeit auch die Bewahrung der Schöpfung thematisierte. »Diese Themen sind weiter aktuell, und die Glas-Arche erinnert uns daran«, so Behr. »Uns Initiatoren und den Unterstützern des Projektes ist es wichtig, dass die Besucher der Arche bei der Betrachtung des Kunstobjektes ihre eigenen Gedanken entwickeln«, sagt Rainer Helms.
Die ersten zwei Glasarchen hatten Ronald Fischer und Hubert Stern bereits 2006 geschaffen und in der bayerisch-böhmischen Grenzregion auf Reisen geschickt. Von denen ließ sich Rainer Helms vom Landschaftspflegeverein Mittleres Elstertal zu der jetzigen Aktion inspirieren.