Erinnerung an Verstorbene
Kirchgemeinden in Sachsen laden am Ewigkeitssonntag zu Gedenken und Andacht einMit dem Ewigkeitssonntag am 25. November endet das Kirchenjahr, das eine Woche später mit dem 1. Advent neu beginnt. Christen gedenken am Ewigkeitssonntag der Verstorbenen im Bewusstsein auf ein Leben nach dem Tod. In den Gottesdiensten werden die verstorbenen Gemeindeglieder namentlich genannt und mit den Angehörigen in das Fürbittgebet aufgenommen.
Viele Menschen gehen am Ewigkeitssonntag, der auch Totensonntag genannt wird, auf den Friedhof und schmücken die Gräber ihrer Verwandten. Die Friedhofsverwaltungen der über 1.200 kirchlichen Friedhöfe in Sachsen haben in diesen Tagen und besonders am kommenden Wochenende viel zu tun, um den Verkauf von Blumen und Gestecken zu organisieren. Darauf macht Matthias Oelke vom Landeskirchenamt aufmerksam und informiert über eine Vielzahl an Terminen:
Schon auf den Ewigkeitssonntag bezogen, lädt die Kirchgemeinde Dresden-Zschachwitz am Freitag, 23. November, Eltern und Familien, die ein Kind verloren haben, zu einer Andacht am Gedenkstein auf dem Zschachwitzer Stephanusfriedhof (Neue Straße) ein. Ab 16 Uhr widmet sich die Andacht auch insbesondere dem ungeborenen Leben. Danach besteht die Möglichkeit zu Gesprächen.
Konzerte am Wochenende für Trost und Hoffnung
Nachdem im April der erste Teil des Gesamtaufführungs-Projektes der »Geistlichen Chor-Music 1648« von Heinrich Schütz unter Leitung von Prof. Dr. Christfried Brödel mit Konzerten in Chemnitz, Dresden und Leipzig erfolgreich stattfand, folgt nun, am Wochenende des Ewigkeitssonntags der zweite und abschließende Teil.
Am Freitag, 23. November, musizieren sechs Vokalisten und acht Instrumentalisten der Capella Trinitatis unter Leitung von Christfried Brödel um 19.30 Uhr in der Chemnitzer St. Markuskirche, am 24. November um 17 Uhr in der Dresdner St. Petrikirche und am 25. November um 17 Uhr in der Leipziger St. Michaeliskirche.
Auch andernorts finden bereits am Vortag des Ewigkeitssonntags, 24. November, mehrere Konzerte statt, so beispielsweise die traditionelle Motette um 15 Uhr in der Leipziger Thomaskirche unter Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz. Es erklingt Johann Sebastian Bachs Kantate »Wachet auf, ruft uns die Stimme«. Um 19 Uhr führen unter Universitätsmusikdirektor David Timm Solisten, der Leipziger Universitätschor und das Mendelssohnorchester Leipzig Giuseppe Verdis »Requiem« auf.
In Dresden lädt am Sonnabend die Kreuzkirche um 17 Uhr zu einem Konzert ein. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Kuhnau, Heinrich Schütz, Heinrich Poos sowie J.S. Bach, darunter dessen Trauermotette BWV 118, und Gabriel Faurés Pies Jesu aus dessen Requiem mit dem Ensemble cum passione unter Leitung von Robert Schad.
Gottesdienste zum Ewigkeitssonntag
Am 25. November werden in den sächsischen Kirchen Gottesdienste zum Ewigkeitssonntag gefeiert, so auch um 11. Uhr in der Dresdner Frauenkirche unter musikalischer Begleitung von Solisten, dem Chor der Frauenkirche und dem ensemble frauenkirche dresden unter musikalische Leitung von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert. Landesbischof Dr. Carsten Rentzing wird predigen.
In der Chemnitzer St. Jakobikirche beginnt zuvor um 9.30 Uhr wie in anderen Kirchen ein Predigtgottesdienst am letzten Sonntag des Kirchenjahres im Gedenken der Entschlafenen.
Um 10.30 Uhr wird in Zwickau zu einem Abendmahlsgottesdienst im Dom St. Marien mit Landesbischof i.R. Jochen Bohl und Pfarrer Frank Bliesener eingeladen. Um 14 Uhr beginnt ein Gottesdienst in der Kapelle des Zwickauer Matthäus-Friedhofs.
Gedenkandachten auf den Friedhöfen
Bläsermusik begleitet häufig dieses Gedenken am Nachmittag auf den Friedhöfen. So gibt es im erzgebirgischen Aue um 14.30 Uhr auf dem St.-Nicolai-Friedhof das Choralblasen zum Andenken an die Verstorbenen. Auf dem Friedhof in Chemnitz-Altendorf beginnt die Andacht zum Gedächtnis der Entschlafenen in der Friedhofskapelle um 15.00 Uhr. In Dresden-Plauen ist die Andacht auf dem Äußeren Plauener Friedhof und in der großen Wallotkapelle auf dem Johannisfriedhof in Dresden-Tolkewitz beginnt die Gedenkfeier zum Ewigkeitssonntag nach einem Bläserkonzert ebenfalls um 15.00 Uhr.
Ebenso laden die Kirchgemeinden am Nachmittag des Ewigkeitssonntags zu besonderen Konzerten ein: In Leipzig-Gohlis gibt es um 16 Uhr ein Orgelkonzert mit Werken des 19. und 20. Jahrhunderts und neben dem Heinrich-Schütz-Konzert »Frieden 2018« in der St. Michaeliskirche am Nordplatz erklingt in der Leipziger Peterskirche am Gaudigplatz ebenfalls um 17 Uhr W.A. Mozarts REQUIEM mit Solisten, dem Leipziger OratorienChor, dem Leipziger SommerOrchester unter Leitung von Thomas Stadler.
In Chemnitz wird unter Leitung von Steffen Walther in der Kreuzkirche auf dem Kaßberg Antonin Dvoráks Requiem mit Solisten, der Kantorei der Kreuzkirche und der Robert-Schumann-Philharmonie, zu erleben sein. Dvoráks große Totenmesse wurde 1890 für das Musikfestival in Birmingham komponiert. Musikalisch eindrucksvoll lotet der tschechische Romantiker die letzten Fragen aus. Die poetische Vielfalt des lateinischen Textes wird hier in nuancierte Expressionen umgesetzt.
In Dresden führen in der Kreuzkirche um 17 Uhr Solisten, das Vocal Concert Dresden, die Dresdner Kapellsolisten unter Leitung von Peter Kopp W.A. Mozarts Große Messe c-Moll KV 427 auf und in Weinböhla erklingt in der St. Martinskirche barocke Musik zum Ewigkeitssonntag von Theile, Rosenmüller, Muffat u.a.
Andachten für Trauernde auf der Suche nach Frieden
In Leipzig findet um 18 Uhr in der Thomaskirche ein »NachtEulenGottesdienst« unter dem Titel »JakobsWeg - Wo ist mein Ziel?« mit Pfarrer Martin Hundertmark und seinem Team statt. In diesem Gottesdienst soll bewusst am Ewigkeitssonntag über Auferstehung und Leben angesichts von Leid und Trauer nachgedacht werden. Der Abendgottesdienst will Raum und Zeit für eine andere Form des Trauerns geben, begleitet durch eine besondere Atmosphäre mit Licht und Klang im Kirchenraum.
Das Gedenken an die Verstorbenen geschieht nicht nur in Kirchgemeinden, sondern auch im Internet. Auf www.trauernetz.de bietet die evangelische Kirche einen Raum, wo Menschen ihre Trauer vor Gott aussprechen können.
Der Ewigkeitssonntag am Ende des Kirchenjahres gilt als sogenannter »Stiller Feiertag«. Er ist nicht gesetzlich festgelegt, unterliegt aber einigen Einschränkungen wie dem Tanzverbot (in Sachsen von 3 Uhr bis 24 Uhr). Außerdem wirbt die Kirche dafür, nicht vor Ende des Kirchenjahres Weihnachtsmärkte zu öffnen oder Weihnachtsbeleuchtung anzumachen. Mit dem 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr und damit die besondere Zeit der Erwartung vor dem Weihnachtsfest.
Am Montagabend, 26. November, bietet die Dresdner Frauenkirche um 19.30 Uhr in der besonderen Atmosphäre der Unterkirche eine Andacht für Trauernde auf der Suche nach Frieden, Ruhe und Trost an. Sie wird gestaltet vom Christlichen Hospizdienst e.V. Unabhängig von Glaube, Konfession oder Lebenssituation sind alle herzlich willkommen, Stärkung durch Musik, Texte, Klänge und Gebete zu erfahren.
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