Grundlagen der erzgebirgischen Klöppelkunst werden an diesem Samstag in Annaberg-Buchholz erstmals digital vermittelt. Klöppelschulleiterin Manuela Fischer habe auf ihr Online-Projekt »Klöppel-Fragestunde« zahlreiche Reaktionen bekommen, teilte die Stadtverwaltung Annaberg-Buchholz am Mittwoch mit. Nun wolle sie Anfängerkurse für das Herstellen feinster Spitzen online anbieten.
Fischer ist Leiterin der Klöppelschule Barbara Uthmann in Annaberg-Buchholz. Sie hatte im Januar einen Online-Kanal eröffnet. Reaktionen erhielt sie den Angaben zufolge unter anderem aus Tschechien, Italien, Österreich und der Schweiz sowie den Niederlanden, Frankreich und Spanien. Sogar aus Russland und Brasilien seien Kommentare eingegangen und natürlich aus ganz Deutschland. In der Annaberger Klöppelschule können coronabedingt seit November keine Kurse angeboten werden. Prinzip des Klöppelns ist das kunstvolle Drehen und Kreuzen von Fäden. Die Mustervorlagen sind die sogenannten Klöppelbriefe. Früher wurde stets mit feinsten Fäden geklöppelt, inzwischen entstehen moderne Schmuckobjekte auch aus Edelstahl- und Schwarzdraht. Der Ursprung des Klöppeln wird in Italien vermutet. Für das Erzgebirge sind erste Klöppelspitzen bereits im 16. Jahrhundert nachgewiesen. Die Unternehmerin Barbara Uthmann (1514–1575), Witwe eines Montan-Unternehmers aus Annaberg, soll maßgeblich an der Verbreitung der Klöppelkunst im Erzgebirge beteiligt gewesen sein.
Information: Die digitale Klöppelstunde findet am Samstag, 20. Februar, 15 Uhr, statt und wird auf dem Facebook-Kanal des Erzhammers sowie dem städtischen YouTube-Kanal veröffentlicht. Für den Online-Kurs werden sogenannten Klöppelbriefe – die Mustervorlagen – für Einsteiger und Könner angeboten.
Zur Klöppelschule:
www.annaberg-buchholz.de/erzhammer