Kirchen und Handwerk treffen sich
Landesbischof Rentzing ist neues Mitglied in der ArbeitsgruppeVor dem Hintergrund des 500-jährigen Reformationsjubiläums fand die diesjährige Sitzung des Zentralen Besprechungskreises Kirche-Handwerk am 18. bis 19. Januar 2018 in der Lutherstadt Wittenberg statt. Traditionell tauschten sich zum Jahresauftakt Repräsentanten der Handwerksorganisation mit Vertretern der beiden großen christlichen Kirchen aus.
Das teilte der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mit.
Gesprächspartnerin für den Besprechungskreis war Prof. Dr. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum. Sie erläuterte, dass das Jubiläum nicht nur die Bedeutung der Reformation deutlich mache, sondern auch bei den Menschen, die keiner Kirche angehören, Interesse an Kirche und Glauben wecken wolle.
Das Reformationsjubiläum finde nicht in Abgrenzung zur katholischen Kirche, sondern in ökumenischer Perspektive statt, denn, so Prof. Dr. Käßmann: "Uns verbindet mehr als uns trennt." Bezogen auf die Arbeitswelt und das Handwerk sei nach Auffassung von Martin Luther der Beruf auch Berufung und solle Gott und anderen Menschen dienen.
Eine gemeinsame Herausforderung für Handwerk und Kirchen sei nach Meinung des Besprechungskreises die Integration von Flüchtlingen. Dieter Vierlbeck, Vorsitzender der Evangelischen Bundesarbeitsgemeinschaft Handwerk und Kirche, stellte fest, dass derzeit mehr als 2.500 Flüchtlinge eine Ausbildung im Handwerk begonnen hätten. Rechtliche Unsicherheiten und Sprachschwierigkeiten erschwerten es aber den Betrieben, Flüchtlinge einzustellen.
Dr. Carsten Rentzing, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, betonte, dass die Kirchen ein doppeltes Integrationsversprechen gegeben hätten – den Flüchtlingen und den Einheimischen, damit es nicht zu Verwerfungen komme. Dies erfordere erhebliche Kraftanstrengungen.
Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der Sitzung werde der Dialog mit dem Islam sein.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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