Der Verein »Reformationsjubiläum 2017« würde einen eventuellen Fehlbetrag des Leipziger »Kirchentags auf dem Weg« eigenen Angaben zufolge selbst ausgleichen. Einen möglichen Verlust »wird auf jeden Fall der Verein tragen«, sagte Vereinssprecher Stephan von Kolson am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Leipzig. Zu dem regionalen Christentreffen vor rund zwei Wochen waren statt der erwarteten 50.000 nur rund 15.000 Besucher gekommen.
»Der Sonntag« hatte am Mittwoch in seiner Onlineausgabe über Kritik von staatlicher und kirchlicher Seite am Veranstaltungskonzept berichtet. Der Superintendent des Kirchenbezirks Leipziger Land, Matthias Weismann, sagte der Zeitung: »Es gab schon von Anfang an in Sachsen starke Bedenken an diesem Konzept der Kirchentage auf dem Weg. Aber da war ja vonseiten der EKD kein Spielraum«.
Vereinssprecher Kolson sagte dazu dem epd, von Bedenken sei ihm »nichts bekannt gewesen«. Zugleich räumte er ein, dass die Zahl der erwarteten Besucher in den letzten sechs Wochen vor Veranstaltungsbeginn auf 35.000 heruntergesetzt worden sei.
Der Verein »Reformationsjubiläum 2017« wird vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragen. Parallel zu den zentralen Veranstaltungen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin wurden vom 25. bis 27. Mai in Mitteldeutschland aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums im laufenden Jahr sechs regionale »Kirchentage auf dem Weg« gefeiert. Zusammen führten die Protestantentreffen zu einem Festwochenende nach Wittenberg. Auch die anderen fünf regionalen Kirchentage in Dessau-Roßlau, Erfurt, Halle/Eisleben, Magdeburg und Jena/Weimar stießen auf weniger Resonanz als erwartet. In der Summe wurden knapp 50.000 Besucher gezählt.
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Ausführliche Zahlen im aktuellen SONNTAG 23: https://www.sonntag-sachsen.de/2017/23/zu-grosse-hoffnungen