So sieht es aus um den Minderheitenschutz in D. Christen haben es immer schwerer - nominell nur noch ein Fünftel der Bevölkerung hier - real vermutlich noch viel weniger. Wie mutig von der "Bruno-Stiftung". Und all das nur, weil es einen Tag im Jahr gibt, der momentan mit einem Party-Verbot belegt ist. Wer gibt eigentlich den Christen eine Stimme?
Trotz des kirchlichen Feier- und Ruhetages lädt die Leipziger Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung am Karfreitag zu einer Tanzveranstaltung in die Moritzbastei im Stadtzentrum ein. Die sogenannte Heidenspaß-Party sei ein »Appell an den sächsischen Landtag zur Streichung der Vergnügungsverbote am Karfreitag« und werde erstmals in der Messestadt veranstaltet, erklärte der Sprecher der Initiative, Maximilian Steinhaus, am Dienstag in Leipzig.
Mit ihrer Aktion beruft sich die Initiative auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von 2016, in dem ein Verbot der »Münchener Heidenspaß-Party 2007« und die entsprechenden Bestimmungen des Bayerischen Feiertagsgesetzes »für nichtig erklärt« worden sei. Das Gericht habe festgestellt, dass am stillen Karfreitag getanzt werden darf, sofern der Tanz »Ausdruck einer klaren weltanschaulichen Abgrenzung gegenüber dem Christentum ist«, erklärte der Sprecher. Das treffe bei seiner Initiative zu.
Die Leipziger Party beginnt am Abend mit einem Vortrag, danach könne auch vor 24 Uhr getanzt werden, hieß es. In Sachsen gibt es laut Gesetz die Möglichkeit, von dem Vergnügungsverbot eine »Befreiung« zu beantragen. Ostern sei »zumindest in Sachsen längst kein christliches Fest mehr, sondern ein volkstümliches Familien- und Frühlingsfest«, begründete die Initiative ihren Vorstoß. Vergleichbare Aktionen gebe es neben München auch in Bochum.
Die Giordano-Bruno-Stiftung ist nach eigenen Angaben »eine Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung, die sich am Leitbild des evolutionären Humanismus orientiert und der sich viele renommierte Wissenschaftler, Philosophen und Künstler angeschlossen haben«. Die Leipziger Regionalgruppe gebe den »säkularen Humanisten, Konfessionsfreien und Atheisten in Leipzig eine Stimme«, hieß es.
Christen erinnern am Karfreitag an den Tod Jesu Christi am Kreuz. Der Tag wird auch »Stiller« oder »Hoher Freitag« genannt. In der katholischen Kirche ist er ein strenger Fasten- und Abstinenztag.
Man fragt sich ja, mit welchen Recht eigentlich an diesem Tag auch die Atheisten arbeitsfrei haben!
Am Karfreitag um fünfzehn Uhr stellten die Vögel ihren Gesang ein. Eine große Stille war zu hören. Alles hielt den Atem an. Denn eben war Gott gestorben. Er hatte die sündige Schuld der Menschen aller Zeiten auf sich genommen und sich zusammen mit dieser Last kreuzigen lassen. So, wie er dabei sein Leben hingab, büßte zugleich die Sünde ihre zerstörerische Kraft ein. Das war der Trick. Es hätte aber auch ganz schief gehen können. Wenn alle über den schmählichen Tod Gottes am Kreuz gelacht und gespottet hätten, wäre es aus gewesen. Aber es gibt, verteilt durch die Jahrtausende, immer ein paar Leute, die den stellvertretenden Tod Gottes nicht als alberne Erfindung abtun. Es gibt sie noch, die ernsthaften Menschen, denen die Sterbeleistung Gottes heilig bleibt. Am Karfreitag werden sie erkennbar. Sie gehören zu Jesus und verleugnen ihre Verwandtschaft nicht. In Gottesdiensten geben sie mit alten, schönen und traurigen Liedern dem Schmerz Ausdruck. Wer in Liedern seinem Schmerz Ausdruck schenkt, dem schenkt der ausgedrückte Schmerz Entlastung. Darüber lacht man nicht, denn es erfreut auf höhere Weise. Gott stirbt in Jesus Christus am Kreuz den Menschentod. Und kann sich doch am Leben halten, indem er den Menschen Jesus nach einer Drei-Tage-Ewigkeit von den Toten aufwachen lässt und ihn dadurch vergöttlicht. „Wer ist so dumm und nimmt die Schuld aller Menschen auf sich?“, lachen die einen. „Wir danken Dir, Herr Jesus Christ“ singen die anderen. Wer gehört wo hin? Steigen wir am Karfreitag drei große Treppenstufen nach Golgatha zu Christus hinauf. Sein Bild ist in den Kirchen. Der einsame Athlet am Kreuz, der die Sünde der Welt duldend und bittend vor Gott trägt und verwandelt. Der Erlöser. Die Vögel hören jedes Jahr vor Ehrfurcht mit dem Gesang kurz auf. Und die Menschen stimmen in den Kirchen Karfreitagslieder an. So soll es bleiben.
Dann breitet er die Arme aus. Sie schlagen
dem Fleisch des Gottes Eisennägel ein.
Sind´s Menschen noch, die solche Taten wagen?
Der Sonnenball vermindert seinen Schein.
Mit Schwung zieht man das Kreuz am Seil nach oben,
ihr Lachen einigt sich mit seinem Schrein.
So wird die Breite fest der Höh verwoben,
verhindert, dass der Weltenrachen schließt.
Am Kreuz verwandelte in weitem Bogen
das Leben sich den Tod zum Paradies.
Fest steht das Kreuz inmitten aller Welten
und der dran hängt, hält alles, wie du siehst.
Deshalb kann er die Peiniger nicht schelten,
und bittet seinen Vater um Erlass.
Und was er betet, das ist sonderselten:
„Vergib, sie wissen nichts. Drum tun sie das.“
Zwei Mörder, neben Christus hangend, sterben.
Der eine lästert ihn in wüstem Hass …
Der andre aber möchte für sich werben
und bittet darum, auch das Heil zu erben.
Christ ruft „Mich dürstet“. Seine Worte hallen.
Mit einem Schwamme fährt man ihm zum Mund.
Darin ist Essigtrank vermischt mit Gallen,
des Weinstocks Frucht hier draußen kam zuhund.
Der Meister nimmt den Sud und flüstert Psalmen.
„Mein Vater, sag: Was ist des Opfers Grund?
Noch gestern brachten sie mir Öl und Palmen,
doch heute Spott und dies Aceticum.
Wie Ährenlast im Juli bricht den Halmen
das Haupt, so neig ich meins. Denn ist es um.“
Die Erde tut sich auf mit dumpfem Grollen,
und Mumien aus den Grüften mit Gebrumm
zum Tempel gehn. Ins Heiligste sie wollen,
weil dort der schwere Vorhang grad zerriss.
Im Schreine springen auf der Schriften Rollen,
der Hauptmann unterm Kreuze ahnet dies:
Er kniet am Fuß der Folterlatten nieder,
bekennend: „Das war Gottes Sohn gewiss!“
Rubinrot rinnt aus spitzen Dornen nieder
der Krone Blut auf die geschlossnen Lider.
Da hilft nur Konsequenz. Wer den Karfreitag nicht möchte, der will sicher auch Ostern, Pfingsten, Bußtag etc. nicht.
So wenig Weltverständnis schmerzt. Aber wir haben es auf dieser Welt noch mit ganz anderen Kalibern zu tun. Ganz einfach: Wer oben Aufgeführtes nicht möchte, geht einfach zum Dienst. Da haben alle was davon. Jeder auf seine Art. Pasta und Schluss mit dem fruchtlosen, besserwisserischem Gesülze.
Als ein Atheist, der sich extra dafür mal ein Wochenende arbeitsfrei genommen hat, um den Frühling zu feiern, verstehe ich die Aufregung hier nicht. Sonnenwendefeste (woraus dann Ostern wurde) gab es schon lange vor dem Christentum. Da wurde vor allem getanzt und gesungen. Denn der Beginn des Frühlings ist etwas Freudiges.
Allerdings möchten Christen anderen Menschen zu dieser Zeit das freudige Feiern verbieten, obwohl die, die da feiern möchte, niemanden das Nicht-Feiern verbieten.
frühlingshafte Grüße!
Und ohne Gott fehlt mir ganz sicher nichts.
Klingt schon sehr "informiert": Sonnenwende ist im Juni, da kann bestenfalls Pfingsten, aber nie Ostern liegen. Nun erkläre mir einer, wie aus dem Sonnenwendfest (um den 24. Juni herum) ein Osterfest werden kann, das z.B. am 22. März gefeiert wird!
Und: Kein Mensch verbietet das fröhliche Tanzen zu Ostern. Es geht nur um den Karfreitag, und das ist eben (für Informierte!) zweierlei.
Am besten gefällt mir das Argument mit dem "Nicht-Feiern" verbieten. (So spricht der Raser: Wieso verbietet mir jemand das Schnellerfahren als 50 kmh? Ich verbiete doch auch dem Schleicher nicht, langsamer zu fahren als 50! grins)
Und ein Letztes: Viele sehen die christlich-abendländische Kultur in Gefahr! Aber wenn an e i n e m von 365 Tagen im Jahr darum gebeten wird, auf die Gefühle der Christen Rücksicht zu nehmen, ist plötzlich die große Freiheit in Gefahr...
Johannes Lehnert
Ja, lieber Herr Roman - danke für den Hinweis. Es ist immer wieder zu beobachten, dass im Vergleich zu den Hochreligionen der Volx- Atheismus die viel simplere Angelegenheit ist.. Und eigentlich nur eine Art einfallsloses Heidentum ... Ihnen fehlt nichts. Aber Sie fehlen ...
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