500 Jahre, 500 Veranstaltungen: Mit der Vorstellung des Programms für den Leipziger "Kirchentag auf dem Weg" Ende Mai hat Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au ihre Tour durch acht mitteldeutsche Reformationsstädte beendet. Sie sei beeindruckt, mit wie viel Herzblut, Power und Kreativität ein derart hochkarätiges Programm auf die Beine gestellt worden sei, sagte die schweizerische Theologin am Freitag in Leipzig. Das Programm des Leipziger Kirchentags zur Feier von 500 Jahren Reformation nannte sie "sehr beeindruckend".
Acht mitteldeutsche Städte feiern ab dem 25. Mai sogenannte "Kirchentage auf dem Weg", die zusammen mit dem 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin zum Festwochenende führen. Zum großen Abschlussfestgottesdienst am 28. Mai auf den Elbwiesen im Süden Wittenbergs werden Hunderttausende Menschen erwartet. Zum Leipziger "Kirchentag auf dem Weg" gehen die Veranstalter von 50.000 Besuchern aus.
Eröffnet wird das Programm in Leipzig mit einem ökumenischen Gottesdienst am Himmelfahrtstag. In den folgenden Tagen stehen wie gewohnt vielfältige Bibelarbeiten im Vordergrund. Zu Auslegungen von Bibelstellen werden unter anderem Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) erwartet.
Leipzig wäre nicht Leipzig, läge bei dem Christentreffen in der Bachstadt nicht ein besonderer Fokus auf der Musik: Allein 80 Konzerte werden präsentiert, darunter etliche extra für den Kirchentag komponierte Uraufführungen. Die Sächsische Bläserphilharmonie wird die Kammeroper "Katharina von Bora" aufführen; in der Nikolaikirche steht Felix Mendelssohn Bartholdys Oratorium "Paulus" auf der Agenda. Dazu erwartet die Stadt rund 5.000 Blechbläser, die den zentralen Augustusplatz zum Klingen bringen sollen.
Ein besonderes Spektakel erwartet die Besucher auf dem Marktplatz. Dort inszeniert der Leipziger Künstler Falk Elstermann über 70 Minuten seine Open-Air-Performance "Zum Licht". Das Lichtkunst-Spektakel kreist um die sogenannte "Leipziger Disputation" von 1519. In dem Streitgespräch Martin Luthers mit dem katholischen Theologen Johannes Eck stellte Luther die Autorität des Papstes und katholischer Institutionen als höchste Instanzen in Glaubensdingen infrage.
Kirchentagspräsidentin Aus der Au betonte die Besonderheit der mitteldeutschen "Kirchentage auf dem Weg" im Jahr des Reformationsjubiläums. "Wir feiern nicht einen großen Monsterkirchentag zu Ehren Luthers in Berlin, sondern zeitgleich dort, wo die reformatorischen Ideen groß geworden sind", sagte die Theologin. Kirchentage im 500. Jahr nach der Reformation erlebe man nur einmal im Leben, betonte aus der Au: "Deshalb kann ich nur sagen: Seien Sie Teil davon, lassen Sie sich hineinziehen in diese Gemeinschaft."
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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