Und warum wird das Feld den Evangelikalen überlassen? Ich teile deren Frömmigkeitsverständnis nicht, habe aber unheimliche Hochachtung für deren geleistete Arbeit der letzten Jahre.
Unbeschreiblicher Jubel sowie Tränen der Erleichterung, Freude und Dankbarkeit prägten das Wiedersehen der 82 freigelassenen Mädchen aus Chibok mit ihren Familien am 7. Mai 2017. Das teilte das Hilfswerk Open Doors in einer Presseerklärung heute mit. Pastor Enoch Mark, dessen zwei Töchter ebenfalls entführt worden waren, ist hoffnungsvoll: »Das sind gute Nachrichten! Wir haben diesen Tag herbeigesehnt. Wir hoffen, dass die übrigen Mädchen bald freikommen.«
Nach rund drei Jahren hatte die nigerianische Terrormiliz Boko Haram mehrere entführte Schulmädchen freigelassen. Nach Angaben der Regierung waren 82 der sogenannten Chibok-Mädchen am Sonnabend in der Nähe der Stadt Banki an der Grenze zu Kamerun freigekommen. Im Gegenzug waren Boko Haram-Anhänger von der Regierung freigelassen worden.
Die Verhandlungen waren von der schweizerischen Regierung und dem Internationalen Kommitee des Roten Kreuzes vermittelt worden, wie die Regierung Nigerias erklärte. Die Terrormiliz hatte im April 2014 mehr als 276 christliche Mädchen verschleppt.
In den letzten drei Jahren hätten Mitarbeiter von Open Doors die Eltern der Chibok-Mädchen immer wieder besucht und mit Medizin, Lebensmitteln und nicht zuletzt Traumabegleitung unterstützt und im gemeinsamen Gebet ermutigt. Als sie vor einigen Monaten Tausende von Ermutigungsbriefen aus aller Welt brachten, vergruben sich die Eltern regelrecht in den Briefen. Eine Mutter sagte: »Das ist unser einziger Trost – zu wissen, dass Menschen für uns beten.« Zwischen Zusicherungen der Regierung und immer neuen Gerüchten vertrauten viele der Eltern auf Gott und trafen sich wöchentlich zum Gebet.
Der Sprecher der Chibok-Eltern, Yakubu Nkeki Maina, der auch beim Open Doors Tag 2016 über die Situation in Nigeria berichtet hatte, kommentierte dazu noch vor wenigen Tagen: »Wir haben schlaflose Nächte und der Schmerz in unseren Herzen wächst Tag für Tag. Wir aber schauen auf zu Gott, der in der Lage ist, zu unserer Rettung zu kommen.« Nun sind seine Tochter Maimuna und weitere 81 Mädchen frei, so Open Doors.
Open Doors habe zuletzt in einem am 24. Februar 2016 vorgelegten Bericht das verheerende Ausmaß von Gewalt gegen Christen im Norden Nigerias aufgezeigt. Raub, Mord, Vergewaltigungen und die Zerstörung von Kirchen, Häusern und Geschäften weisen auf die gezielte Vertreibung von Christen aus Nigerias Norden hin. Tausende, zumeist christliche, Mädchen wurden in den letzten Jahren entführt. Von den Chibok-Mädchen verbleiben noch 114 in Gefangenschaft. Für sie alle und ihre Eltern ruft Open Doors weiterhin zum Gebet auf.
Open Doors ist ein internationales überkonfessionelles christliches Hilfswerk evangelikaler Prägung, das sich in über 50 Ländern der Welt für Christen einsetzt, die aufgrund ihres Glaubens diskriminiert oder verfolgt werden.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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