" wir haben Menschen an der Spitze von Staaten, die einem Sorgen machen" wie war! Und dabei brauchen wir gar nicht weit zu blicken!
Im Rahmen der Interviewreihe »Schwerter zu Pflugscharen – damals und heute« waren Harald Bretschneider und Friedrich Schorlemmer während der Themenwoche Frieden bei der Weltausstellung Reformation in Wittenberg zu Gast. Darüber informierte der Verein für Friedensarbeit im Raum der EKD.
»Schwerter zu Pflugscharen« sei das wohl bekannteste und bedeutendste Symbol der kirchlichen Friedensarbeit in den 1980er Jahren in der DDR gewesen. 1983 schmiedete beim evangelischen Kirchentag in Wittenberg im Lutherhof ein Schmied ein Schwert zur Pflugschar um. Zwei Namen sind damit untrennbar verbunden: Harald Bretschneider und Friedrich Schorlemmer. Beide blickten bei der Themenwoche Frieden auf diese Jahre zurück, aber sie fragten auch nach der Bedeutung dieses Prophetenwortes für die heutige Zeit.
»Wir wussten, dass unsere Friedensarbeit Symbole braucht«, erinnert sich Harald Bretschneider. Er war damals Landesjugendpfarrer in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens. Auf seine Initiative hin wurde das später so bekannte Symbol auf Vlies gedruckt, da dies genehmigungsfrei waren, und als Lesezeichen in der DDR verteilt. »Es war für uns ein Zeichen christlicher Friedenshoffnung«, so Harald Bretschneider. Und das Zeichen wurde angenommen, von Jugendlichen, von Friedensgruppen. Im Westen wurde es ebenfalls rasch bekannt und auch von der dortigen Friedensbewegung immer wieder verwendet. »Es war eine wunderbare Idee von Harald Bretschneider«, ist Friedrich Schorlemmer überzeugt.
Und trotz vielfältiger Benachteiligungen oder staatlicher Versuche, dieses Symbol nicht in der Öffentlichkeit sichtbar werden zu lassen, hätten Jugendliche den Aufnäher getragen, oder ließen, wenn von staatlichen Organen der Aufnäher ausgeschnitten wurde, ein Loch in der Jacke. »Viele Jugendliche haben damit dem christlichen Wort Hände und Füße gegeben«, so Bretschneider.
Drei Jahre später, 1983, stand dieses Symbol erneut im Mittelpunkt, diesmal beim Evangelischen Kirchentag in Wittenberg. Friedrich Schorlemmer, damals am Predigerseminar in der Lutherstadt, ließ von dem Schmied Stefan Nau im Lutherhof ein Schwert zu einer Pflugschar umschmieden. »Da man in der DDR dieses Zeichen nicht mehr zeigen durfte, wollten wir wenigstens zeigen, wie man das macht, ein Schwert zu einer Pflugschar«, erklärte er in Wittenberg. Es sei eine Aktion gewesen, die man kurzfristig vorbereitet habe, damit sie nicht langfristig verboten werden konnte, erinnert sich Schorlemmer. »Das war eine großartige Idee«, sagt Harald Bretschneider dazu.
Was ist geblieben? »Wir erleben wieder eine Rückkehr in eine Konfrontation, in eine Aufrüstung, in eine Zweiteilung der Welt. Und wir haben Menschen an der Spitze von Staaten, die einem Sorgen machen«, gibt Schorlemmer zu bedenken. »Und es gibt keine nennenswerte Friedensbewegung, die hier protestiert. Dabei sei es wichtig, sich einzumischen, sich zu Wort zu melden. Harald Bretschneider betont: »Schwerter zu Pflugscharen, das müsste in der heutigen Zeit wieder neues Gewicht bekommen.«
Ich meinte natütäich, daß wir w a h r haftig solche Menschen an der Spitze haben!
Lieber Harald,
wie recht Du doch hast: »Schwerter zu Pflugscharen, das müsste in der heutigen Zeit wieder neues Gewicht bekommen.«
Wenn ich die Rüstungsproduktion unseres Landes sehe: Wieviel Gutes könnte mit den Milliarden, die z.B. die Bundeswehr für Waffenkäufe verbraucht, in den Herkunftsländern der Flüchtlinge für die Beseitigung von Fluchtursachen getan werden. Und wenn ich an die Rüstungslieferungen an Autokratien denke, wird mir ganz schlecht; werden diese Waffen doch zur Stützung von Herrschaftsansprüchen oder gar zur Unterdrückung der eigenen Bevölkerung gebraucht.
Was können wir noch Sinnvolles dagegen tun?
Mit herzlichem Gruß
Johannes
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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