Sachsens evangelische Landessynode kommt von Freitag bis Sonntag in der Dresdner Dreikönigskirche zusammen. Die 80 Synodalen wollen über die Situation der Kirche und über Aufgaben für die Zukunft diskutieren, wie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens in Dresden mitteilte. Dazu werde es einen Thementag unter dem Titel „Wo kommst du her? Wo willst du hin? – Kirche in der Zwischenzeit“ geben. Sachsens Landesbischof Tobias Bilz und der Religionspädagoge Michael Domsgen von der Universität Halle werden zu Vorträgen erwartet. Vorgesehen sind auch Diskussionsrunden und Gruppenarbeiten. Außerdem sollen unter dem Titel „Kirche, die weitergeht“ fünf Projekte vorgestellt werden.
Die sächsische Synodalpräsidentin, Bettina Westfeld, erklärte, der Thementag solle zum „Nachdenken über die sächsische Landeskirche im Spannungsfeld von Bewahren und Verändern anregen“. Zum Abschluss soll in Ausschusssitzungen reflektiert und Ziele für die Weiterarbeit formuliert werden. Erwartet werden auf der Tagung zudem Berichte des Landeskirchenamtes und der Diakonie Sachsen.
Die Tagung im Plenum wird am Freitagabend eröffnet. Zuvor wollen die Synodalen in den Ausschüssen arbeiten. Die Synode ist das gesetzgebende Organ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Erstmals seit drei Jahren können auch wieder Gäste an den öffentlichen Sitzungen der Landessynode teilnehmen. Zudem kann das Sitzungsgeschehen digital über den Livestream auf dem YouTube-Kanal der Landeskirche verfolgt werden.
Die Synodentagung findet vom 21. bis 23. April im Dresdner Haus der Kirche statt.
Hintergrund:
Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens ist eine der 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zu ihr gehören rund 610.500 Protestanten in etwa 330 Kirchgemeinden, Kirchgemeindebünden und Kirchspielen. Sie werden von knapp 550 Pfarrerinnen und Pfarrern betreut. Die sächsische Landeskirche hat ihren Sitz in Dresden. Geleitet wird sie vom Landesbischof als führendem Geistlichen, derzeit von Tobias Bilz. Die oberste Verwaltungsbehörde der Landeskirche ist das sächsische Landeskirchenamt. Der Kirchenleitung unter Vorsitz des Bischofs gehören insgesamt 18 Frauen und Männer an. Das sind der Präsident des Landeskirchenamtes – aktuell Hans-Peter Vollbach – sowie sechs Mitglieder des Landeskirchenamtes, die Präsidentin der Landessynode – aktuell Bettina Westfeld – und weitere neun Synodale. Gesetzgebendes Organ der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens ist die Landessynode. Die 80 Mitglieder kommen jährlich im Frühjahr und im Herbst zu Beratungen in Dresden zusammen. 60 Synodale werden in den Kirchgemeinden gewählt, 20 Synodale von der Kirchenleitung berufen. Eine Legislatur dauert sechs Jahre. Die Sitzungen der Landessynode sind öffentlich.
Das Gebiet der Landeskirche erstreckt sich fast über den gesamten Freistaat Sachsen. Eine Ausnahme bilden Kirchgemeinden in Ostsachsen, die zur Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gehören, und Gemeinden in Nordsachsen, die in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland beheimatet sind. Die sächsische Landeskirche ist in 16 Kirchenbezirke gegliedert, die jeweils von einer Superintendentin oder einem Superintendenten geleitet werden. Rund 1.600 evangelisch-lutherische Kirchen und Kapellen gibt es auf dem Gebiet der Landeskirche. Fast 350 Kindergärten und 54 Schulen stehen in evangelischer Trägerschaft. Die sächsische Landeskirche ist auch Mitglied der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), ein Zusammenschluss von sieben lutherischen Landeskirchen innerhalb der EKD.