Initiative "Deutschland sicher im Netz" plant Digitalführerschein Berlin (epd). Die Initiative „Deutschland sicher im Netz“ kündigt eine Weiterbildung für mehr Sicherheit im Internet und digitale Anwendungen an. Ab Januar 2022 sollen alle Interessierten kostenfrei einen „Digitalführerschein“ machen können, versprach Vorstandsvorsitzender Thomas Tschersich am Donnerstag auf dem Jahreskongress der Initiative in Berlin. Ziel sei es, ähnlich wie bei Sprachzertifikaten eine bundesweit vergleichbare Grundlage für Digitalkompetenz zu schaffen.
Dem Sicherheitsindex zufolge, den die Initiative seit 2014 jährlich erstellt, benötigen fast 64 Prozent der Verbraucher erhebliche Unterstützung beim Thema Online-Sicherheit. Fast 60 Prozent nutzten zu nachlässig das Internet.
Im Vergleich zum Vorjahr habe sich der Sicherheitsindex um drei Punkte verschlechtert und damit den niedrigsten Wert seit Beginn der Studie erreicht, erklärte Geschäftsführer Michael Littger.
Nur jeder Zweite prüfe die Zugriffsrechte seiner Apps, nur jeder Dritte nutze einen Passwortmanager, und nur jeder Vierte verschlüssele die eigene Festplatte. Viele verfügten zwar über Wissen, wie sie Sicherheitslücken schließen könnten, verhielten sich aber nicht danach. Zudem wächst laut Tschersich die Gruppe der „Gutgläubigen“ weiter an. Diese wüssten zwar in der Theorie viel über Sicherheit im Netz, es führe aber nicht zu einem höheren Schutzniveau. Die Diskrepanz zwischen Wissen und Verhalten sei in dieser Gruppe besonders hoch.
Die „Initiative Deutschland sicher im Netz“ wurde 2006 gegründet. Der Verein will Verbraucher und kleinere Unternehmen befähigen, sicher mit digitalen Diensten umzugehen.