... Es gibt in unserer Kirche immer noch zu wenige, die sich »outen«. Und Outen ist so notwendig, um zur Solidarität der Betroffenen und zur Achtsamkeit der Zuschauer zu gelangen. Wenn sich sogar die Entertainer Harald Schmidt, Torsten Sträter oder Kurt Krömer zu ihrer Depression bekennen, muss es auch in der nicht nur für die Unterhaltung zuständigen Kirche möglich sein. ...
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... Er ist eine Herausforderung, dieser graue, sperrige Monat November. Und jetzt auch noch Lockdown. Wir sollen zu Hause bleiben, Kontakte meiden. Restaurants, Theater, Konzerte – vieles, was uns guttut, was uns aus dem Alltag entführt, ist in diesen vier Wochen nicht mehr möglich. ...
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... Wer an einem sonnigen Tag aus dem Fenster schaut und Menschen beim Spaziergang zusieht, könnte für einen kurzen Moment den Eindruck vollkommener Normalität gewinnen – bis der Blick auf das Absperrband um den Spielplatz fällt, auf den geschlossenen Friseur gegenüber oder das Auto des Nachbarn, mit dem er seit zwei Wochen nicht mehr zur Arbeit gefahren ist. ...
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... Lennart ist 18 Jahre alt und ziemlich aktiv. Allerdings nicht auf die Art, wie es seine Eltern gerne hätten. Er ist aktiv in den sozialen Netzwerken und verbringt den Tag mit dem Schreiben von Whats-App-Nachrichten, mit Instragram und Youtube-Filmchen. Manchmal schaut er gleich sieben Folgen seiner Lieblingsserie auf dem Computer, nachdem er um die Mittagszeit aufgestanden ist. ...
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... Depressionen belasten einer Studie zufolge die Beziehungen der Erkrankten zu Partnern und Familienmitgliedern stark. 84 Prozent der depressiven Menschen ziehen sich aus sozialen Beziehungen zurück, wie aus der am Dienstag in Leipzig vorgestellten Erhebung der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutsche Bahn Stiftung hervorgeht. ...
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... Sie hatte das Idyll gesucht. Ein evangelisches Pfarrhaus mit vielen Kindern und großem Garten, ganz wie bei ihren Schwiegereltern. Mit Liedern und Gebeten. Die Wirklichkeit malte Jahre später ein anderes Bild in ihrem Kopf. »Mein Mann schwebt da oben und mich sog es in den Moder«, sagt Christiane Mayer, damals noch Frau eines Pfarrers, »und zwischen uns war ganz viel Luft«. ...
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... Depression kann jeden treffen«, heißt es auf einem vielerorts angebrachten Plakat des »Bündnisses gegen Depression«. Auch Pfarrer sind nicht gefeit davor. Davon berichtet Joachim Wehrenbrecht, Pfarrer im westfälischen Herzogenrath, in seinem Büchlein »Die Schwere. Mein langer Weg mit Depressionen zu leben«. ...
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... Tückisch ist diese Krankheit wie kaum eine andere. Denn Depression ist eine »leise Erkrankung«. Oft dauert es für die Betroffenen lange, sich einzugestehen, wirklich krank zu sein. Oft ist die mit dieser Krankheit einhergehende Antriebslosigkeit, Schwäche und Hoffnungslosigkeit schambehaftet. ...
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... Ich kann einfach nicht mehr« oder »Ich sitze wie in einem tiefen dunklen Tal« – solche Sätze hört der Seelsorger Stefan Müller mitunter in Zwickauer Pflegeheimen. Manche seiner betagten Gesprächspartner haben gerade ihre vertraute Wohnung verlassen müssen, manche einen lieben Menschen. Pfarrer Stefan Müller von der Projektstelle Altenseelsorge der Landeskirche hört dann einfach zu. ...
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... Manchmal ging sie an Schaufenstern vorbei, dann sah sie ihr vobeihuschendes Spiegelbild, als wäre es eine Fremde. »Mein Gott«, dachte sie. »Wie ernst, wie verbissen du guckst.« Sie zeigt ein Foto, gerade fünf Wochen ist es alt. Abwesend blickt die Frau darauf, sie blickt wie in einen Tunnel. Alles an ihr scheint grau, grau wie ihre Haare, das Grau scheint sich in ihr Gesicht gegraben zu haben. ...
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