... Wie schön ist es doch, wenn’s gemütlich ist. Wenn die Stube warm, der Kühlschrank voll und das Netz stabil ist, fühlt es sich gut an in der Komfortzone. Dann lässt sich’s leben und mitunter auch ganz gut urteilen, was woanders auf der Welt besser sein müsste oder was Andere besser machen sollten. Die müssten doch mal aufstehen, widerstehen, wieder stehen, damit Erlösung naht! ...
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... Die Dresdner Frauenkirche ist schöner als die Uni Bielefeld. Das ist unstreitig. Bei aller Diskussion um individuellen Geschmack und subjektive Wahrnehmung: Es gibt eindeutige ästhetische Kriterien, unter deren Zuhilfenahme wir im Allgemeinen etwas als schön bezeichnen können. Und trotzdem bauen wir in der Regel hässlich. ...
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... Dieser Vers aus dem Buch Jeremia geht mir durch den Kopf, wandelt in meinem Körper und schreitet geradewegs auf mein Herz zu. Ich selbst gehe ein paar Schritte spazieren, in Gedanken mit diesem Vers. Vor einem großen Baum bleibe ich stehen und betrachte ihn.Er ist alt dieser Baum – groß und verdorrt. Kein Blatt hängt an ihm. ...
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... Die Geschichte ist alt, aber hier passt sie: Zwei Jungs prügeln sich. Der Pfarrer geht dazwischen mit den Worten: »Ihr habt doch gehört, dass ihr euren Nächsten lieben sollt. Wie könnt ihr euch nur so prügeln?« Antwort: »Das ist nicht mein Nächster. Das ist mein Bruder.« ...
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... In vielen Dorfkirchen ist das Erntedankfest schon vorbei: Sie konnten nicht mehr warten. Zu weit ist der offizielle Termin von der Ernte weg. »Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.« Wirklich? Warten wir bis wir das Essen haben? Oder gehen wir nicht eher in den Supermarkt und kaufen uns das, was wir brauchen? ...
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... Als Kinder wird es uns beigebracht: »Bitte«, zu sagen und auch: »Danke«. Und Kinder sind wirklich auch so herrlich spontan, wenn sie etwas im Leben freut. Dann ist bei ihnen Hüpfen und Springen, Jubeln und Singen ganz selbstverständlich. ...
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... Was für Bilder! Ein abgeknicktes Schilfrohr. Ein Öllämpchen, das nur noch glimmt. Damals waren es die nach Babylon verschleppten Israeliten. Auch heute sind viele in ihrer Existenz bedroht. Die Ukrainer, die ihre Freiheit verteidigen. Menschen, auf die ein Anschlag verübt wurde. Andere sind durch eine Behinderung oder Krankheit beeinträchtigt. Mancher fragt sich: Wie lange habe ich noch zu leben? ...
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... Spannung liegt über dem Kirchhof. Die letzten Trauernden treten mit mir in die Kapelle. Darin birgt eine Urne die Asche von einem verstorbenen Herrn. Im Dorf war er recht bekannt – Blumen und Kränze möchten Trost spenden. Ich reiche den Angehörigen meine Hand. Daraufhin begrüße ich die gesamte Trauergemeinde. ...
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... Im vergangenen April hörte ich während einer Tagung ein Gedicht von Marie Luise Kaschnitz. Der Text von 1970 war mir nicht neu, aber die Worte sprachen mich nie zuvor so an. Sie haben mich berührt und kommen mir seither immer wieder einmal in den Sinn. Am Ende des Gedichtes heißt es: ...
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