Zu Gottesdiensten und zur Begegnung kommen am Wochenende des Sonntags Rogate (6. Mai) Frauen an 20 Orten der sächsischen Landeskirche zusammen. Das traditionelle Rogate-Frauentreffen steht in diesem Jahr unter dem Thema: »Und doch ist noch Raum«. Es bezieht sich auf das große Festmahl im Lukasevangelium und soll zum Nachdenken anregen, ob Gott im persönlichen Leben Platz eingeräumt wird und wo sich Räume für einen selbst eröffnen. Darauf macht das Landeskirchenamt aufmerksam.
Die Kirchliche Frauenarbeit in Sachsen empfehle den Kirchgemeinden einen Gottesdienstvorschlag der Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD), der in allen Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verwendet wird. Das von Theologinnen erarbeitete Heft enthält auch Vorschläge für die Arbeit mit Gruppen, beispielsweise zu »Bibel teilen«, mit Texten und Tänzen. Zudem gibt es Anregungen, die kirchlichen Feiertage und andere Anlässe unter dem diesjährigen EKD-Motto »Das Kirchenjahr feiern« in den Blick zu nehmen.
Anteilig geht die Kollekte zum Rogatefrauentreffen 2018 an das Jahresprojekt der Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk e.V. Slowenien. Da dort die Frauenarbeit nur auf ehrenamtlicher Mitarbeit beruht, solle das gespendete Geld für Seminare verwendet werden, um Frauen zu befähigen, selber Frauendienste, Gemeindeabende, Bibelarbeiten u.a. zu gestalten. Des Weiteren werden Seminare angeboten, die den Frauen helfen, sich selber zu finden und ihre Gaben zu entdecken.
Entstanden sind die Rogate-Treffen 1947 in einer Situation, in der viele Frauen – durch den Krieg verwitwet – mit ihrer familiären Situation alleine fertig werden mussten. Zur Unterstützung und Würdigung bot die Kirchliche Frauenarbeit für diese Frauen ein Fest unter dem Thema »Gottes Gebot für Frauen in Not« an. In den 1980er Jahren änderte sich der Stil der Frauentreffen. Während bis dahin ein längerer Vortrag einer Rednerin im Mittelpunkt der Treffen stand, wurden nun vermehrt Gestaltungsformen gefunden, in denen die Frauen vor Ort in die Planung und Durchführung einbezogen werden.
Heute erarbeitet ein Team aus haupt- und ehrenamtlichen Frauen das jeweilige Thema und den Gottesdienstvorschlag. Die »Rogate-Frauentreffen« sind Vergewisserung der biblischen Botschaft in der jeweiligen persönlichen und historischen Situation von Frauen. Bei den Treffen, die sich wie ein dichtes Netz über die Landeskirche ziehen, wird zudem die Vielfalt und Fülle der Ideen und Gaben der Frauen in der Kirche sichtbar.
Der Sonntag »Rogate« als Betesonntag folgt dem Singesonntag »Kantate« und entstammt dem frühen liturgischen Brauch der Bittprozessionen. Er ist der sechste von sieben Sonntagen in der Osterzeit vor Christi Himmelfahrt.
Die Veranstaltungen in den sächsischen Kirchgemeinden finden meist am Sonntag um 14 Uhr statt, einige auch schon am Sonnabend.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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