Mehr als zwei Drittel der Kirchgemeinden in Sachsen beteiligen sich am diesjährigen Weltgebetstag am kommenden Freitag. Dazu gestalten Frauen und Frauenkreise zahlreiche Gottesdienste, Andachten und Nachmittagsveranstaltungen, wie die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens in Dresden mitteilte. Der Tag steht unter dem Motto »Gottes Schöpfung ist sehr gut!« (Genesis 1, 31). Damit wollen die Organisatorinnen auf die Gefahren durch Umweltverschmutzung und -zerstörung aufmerksam machen.
Die Liturgie der Gottesdienste wurde den Angaben zufolge von Frauen aus dem diesjährigen Partnerland Surinam vorbereitet. In dem kleinsten Land des südamerikanischen Kontinents ist den Angaben zufolge knapp die Hälfte der Bevölkerung christlichen Glaubens. Besonderen Einfluss hat demnach die Herrnhuter Brüdergemeine. In dem Vielvölkerstaat nördlich von Brasilien, der bis 1975 niederländische Kolonie war, leben rund 550 000 Menschen. Surinam ist noch fast vollständig mit Regenwald bedeckt und hat eine reiche Flora und Fauna. Doch die Abholzung der Wälder, illegale Goldminen und ein steigender Meeresspiegel bedrohen die Lebensräume von Pflanzen, Tieren und Menschen.
Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßen das Engagement für Surinam und rufen die Gemeinden zur Beteiligung auf: »Der diesjährige Weltgebetstag erinnert besonders eindrücklich an unser aller Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung«, erklären dazu die Vizepräsidentin des Kirchenamtes der EKD, Bischöfin Petra Bosse-Huber, und der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzende der Pastoralkommission, Bischof Franz-Josef Bode
»In der Bewegung des Weltgebetstags treffen eine tiefe Spiritualität und der leidenschaftliche Einsatz für die Anliegen von Frauen und Mädchen weltweit zusammen«, erläutert Bischöfin Bosse-Huber. »Wir danken allen ökumenischen Frauengruppen, die sich auch in Deutschland leidenschaftlich für die Anliegen von Frauen und Mädchen stark machen. Mit ihren Gebeten, ihrem ehrenamtlichen Engagement und ihren Kollekten leisten sie einen wichtigen Beitrag für Frauenrechte in Kirche und Gesellschaft.«
Jahr für Jahr organisieren christliche Frauen neun verschiedener Konfessionen in Deutschland den Weltgebetstag. Sie bringen wichtige Impulse in die Gemeinden und leisten einen bedeutenden Beitrag für die Ökumene.
Der Weltgebetstag ist den Angaben zufolge eine große weltweit, überkonfessionelle Basisbewegung von Frauen. Er soll auf die unterschiedlichen Lebensbedingungen von Frauen auf der Welt aufmerksam machen und wird von Christen weltweit an jedem ersten Freitag im März gefeiert. In diesem Jahr beteiligen sich rund 100 Länder. Seit 70 Jahren organisieren und gestalten Frauen in konfessionsübergreifenden Gruppen auch in Deutschland diesen Tag. Der Schwerpunkt liegt jedes Jahr auf einem anderen Land.
In vielen Gemeinden Deutschlands organisieren und gestalten Frauen verschiedener christlicher Konfessionen und Altersgruppen ehrenamtlich den Weltgebetstag. Unterstützt werden sie dabei vom Deutschen Weltgebetstagskomitee, in dem zwölf kirchliche Frauenverbände und -Organisationen aus neun verschiedenen Konfessionen vertreten sind.
Christlicher Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören beim Weltgebetstag untrennbar zusammen. Ein sichtbares Zeichen dafür ist die Kollekte in den Gottesdiensten in Deutschland, mit der über 100 Frauen- und Mädchenprojekte weltweit unterstützt werden.
Weitere Informationen zum Weltgebetstag:
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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