Die älteste Lutherbibel im Augustinerkloster zu Erfurt bleibt der Nachwelt weiter erhalten. Die 1540 in Wittenberg in der Werkstatt von Hans Lufft gedruckte Heilige Schrift habe sich in einem besorgniserregenden Zustand befunden, teilte das Kloster am Donnerstag in Erfurt mit. Sie sei daher in Gotha von Elke Wilcke mit finanzieller Unterstützung durch die Thüringer Staatskanzlei und den Förderverein der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums restauriert worden. »Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung des reformatorischen Erbes in Thüringen im 500. Jahr des Wittenberger Thesenanschlags«, freute sich Bibliotheksleiter Michael Ludscheidt.
Zum Bestand der Bibliothek des Ministeriums – so wird in der Thüringer Landeshauptstadt die Leitung des Kirchenkreises traditionell genannt – gehören nach seinen Angaben rund 300 wertvolle historische Bibelausgaben aus der Zeit zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Neben Editionen in den Ursprachen Hebräisch und Griechisch fänden sich hier auch Übersetzungen in andere Sprachen.
Die 1646 von den evangelischen Pfarrern in Erfurt gegründete öffentliche Bibliothek umfasse insgesamt rund 60 000 Bände. Darunter seien 13 000 historische Handschriften und Drucke aus der Zeit vor 1850. Der Förderverein der Bibliothek des Ministeriums begleite seit 1997 »in vielfältiger Weise« die Arbeit der Bibliothek. Im Mittelpunkt seines Engagements stehe die Pflege und Erhaltung der wertvollen historischen Buchbestände am angestammten Ort.
Martin Luther (1483–1546) hatte zunächst an der Erfurter Universität studiert, ehe er 1505 in das Kloster eintrat. Hier lebte er bis zu seinem endgültigen Wechsel nach Wittenberg im Jahr 1511.
Weitere Infos unter www.augustinerkloster.de.
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