Die Landeskirche in Sachsen hat kein Interesse an wachsenden Gemeinden. Wo sind denn die Jugendevangelisten. Was ist mit den Jungen Gemeinden in den letzten zehn Jahren passiert? -> Sie zerfallen, weil es keine Diakone mehr gibt. Die Landeskirche beschäftigt sich mit sich selbst - Sie bricht ihr eigenes Wort mit der Unterstützung von Herrn Dr. Meis. In einer Stadtkirche sollte vor kurzem ein Homosexuelles Pfarrerpaar installiert werden und zwar möglichst ohne Abstimmung. Einzelnen war es zu verdanken dass es doch eine Abstimmung darüber gegeben hat (das sieht das aktuelle Pfarrdienstgesetz noch vor). Die Kirche macht es Menschen die an Gott und die Bibel glauben wollen wahrlich nicht mehr leicht. Die Kirche muss nach Gott Fragen und den Menschen mit einfacher deutlicher Sprache erzählen was in der Bibel steht. Die Menschen brauchen Trost, Hilfe, und Leitung durch Gottes Wort und keine theologisch aufgeblasene Selbstdarstellung.
Gefangen im Milieu
Die Kirche erreicht nur die Menschen, die sie immer schon erreicht: eher bürgerliche, eher konservative, eher gebildete. Die anderen bleiben meist draußen.Warum stimmt die alleinerziehende Mutter, die zur kleinen Entspannung in der Familienhektik Helene Fischer hört, sonntags nicht in Paul-Gerhardt-Lieder ein? Warum wird der Innenarchitektin nicht so recht warm ums Herz, wenn sie das Gemeindebüro mit 80er-Jahre-Charme betritt? Und warum drängt es den gerade entlassenen Paketfahrer nicht in einen kirchlichen Stuhlkreis? Wir sind offen für alle, sagt die Kirche – dummerweise empfinden es viele Menschen nur nicht so.
Woran das liegt, haben Sozialwissenschaftler und Theologen in den letzten Jahren ausgiebig vermessen: Unsere Gesellschaft zerfällt in immer mehr Milieus, und die Kirche erreicht nur wenige von ihnen. Menschen aus traditionellen, bürgerlichen und konservativen Milieus sind besonders stark in der evangelischen Kirche vertreten, fand eine Studie des Sinus-Instituts für die württembergische und badische Landeskirche heraus – aber auch das sozial-ökologische Milieu ist überdurchschnittlich oft protestantisch.
Dagegen findet sich die junge moderne Mittelschicht, die zielstrebig arbeitet und der Familie ebenso wichtig ist wie Konsum, kaum in der Kirche. Unterschichten-Milieus seien sogar »dramatisch unterrepräsentiert«, heißt es in der Studie.
Es ist eine Spirale: Die Kirche erreicht nur bestimmte Milieus – und die wiederum bestimmen, dass Barock statt Rock gespielt wird, dass es Tee gibt und nicht Cocktails, dass die alten Vorhänge noch gut sind und Club-Sessel doch nichts für den Gemeinderaum. Der frühere EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber nennt es eine »Gefangenschaft im eigenen Milieu«. Für den Altbischof hat das viel mit eigenen Berührungsängsten der Christen zu tun. »Wir wollen dem Volk aufs Maul schauen, aber wir hören nicht, was es sagt. Das ist geistlich besorgniserregend«, schreibt der Altbischof. »Denn wir kennen den Kummer vieler Menschen nicht und auch nicht ihre Freude. Wir ahnen die Zweifel nicht, die sie in sich tragen, aber auch ihre Glaubensfestigkeit ist uns fremd.«
In Dresden haben Christen in einem Modellprojekt der Landeskirche versucht, dieser Gefangenschaft im Milieu zu entkommen. Fast zehn Jahre lang machten sie im Zoo, einem Kino und einem Theater Gottesdienste für Menschen, die lieber Rock hören als Kantaten: Mit Band, Comedy und der Möglichkeit, den Prediger ins Kreuzverhör zu nehmen. Über 250 Besucher zogen die »Go life«-Gottesdienste aller zwei Monate an – 23 Prozent von ihnen gehörten keiner Kirche an, viele weitere waren zwar Christen, gingen jedoch kaum oder nie zum Gottesdienst.
2011 war damit Schluss. Den »Go life«-Gottesdiensten war es nicht gelungen, eine Art feste Gemeinde zu bilden. Und viele traditionelle Kirchgemeinden in Dresden waren nicht bereit, für diesen Anker in fremde Milieus Geld abzugeben. Heute unterstützt die Landeskirche Modellprojekte in Zwickau und in der Dresdner Neustadt, mit denen Gemeinden gepflanzt werden sollen auf fremdem Terrain.
Der entscheidende Schlüssel hin zum Glauben und zur Kirche liegt meist bei Freunden, Angehörigen, Bekannten und Kollegen, die das Christliche ins Gespräch bringen, wenn es dran ist – das hat eine Befragung von 462 Christen durch den Greifswalder Theologieprofessor Michael Herbst gezeigt. Erst Beziehung und Vertrauen, dann Glauben – nicht andersherum.
Doch um diese Beziehungen möglich zu machen, müssen die »Ekelschranken« zwischen Milieus überwunden werden, meint Herbst. »Jesus überschreitet Grenzen und Ekelschranken. Er überschreitet die Grenzen zu den armen Schluckern wie zu den reichen Kornbauern.« Jesus tut das dienend. Und fragend, zuerst fragend: »Was willst du, dass ich für dich tun soll?« Ganz offen. Damit auch die Tür zum Evangelium offen wird.
Eine Kirche für Menschen, die sonst nie in eine Kirche gehen würden – das soll die »Bunte Kirche Neustadt« in Dresden werden. Geht das? Die Geschichte einer Gründung mit offenem Ausgang lesen Sie im SONNTAG-Digital-Abo hier.
Es geht also schon los mit den H. im Pfarrhaus? Gut, daß sogar in Städten dagegen gestimmt wird! Wo war denn das?
Richtig! Wenn keine Homosexuellen - Paare mehr "installiert würden, wären die Kirchen voll, würden die Gemeinden blühen, die Gottesdienste gut besucht und man brauchte nicht länger mehr solche extrem dämlichen Kommentare lesen. An allem sind die Homo-Paare schuld!
Vorsicht justin!
Der Christ, der über Ihnen steht, nimmt Ihren Text nicht als Ironie, sondern als bare Münze. Der beruft sich letztenendes noch auf Sie!
Da machen sich glaubende Christen ernsthaft Gedanken, wie Gemeinde aus ihrer Milieu-Gefangenschaft herauskommt, und schon sind dieselben wieder da, die jede Gelegenheit nutzen, sich in ihrem Schwulen-Thema zu suhlen. Vielleicht habt Ihr, die Ihr in der ausnahmsweisen Zulassung von Homosexuellen-Paaren im Pfarrhaus den Untergang der Kirche seht, den Boden der Frohen Botschaft schon längst verlassen und seid in die Sackgasse der Gesetzlichkeit geraten? Jedenfalls ist meine Erfahrung, dass in dieser Sackgasse keine Gemeinde gebaut wird! Johannes Lehnert
Ja Herr Lehnert,
so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen!
Meistens wird da, wo "Klartext" geredet wird geistlicher und quantiver Wachstum beobachtet.
Im Gegensatz dazu werden Leute vergrault( oder gar entlassen!), wo unbiblische Beschlüße durchgepeitscht werden sollen (wie man heir im Betrag zur Vorsteherwahl lesen kann!)
Ehe Sie wider den Rückwärtssprechenden oder den Hasso loslassen,
es sollte natürlich quantitativ heißen!
Ich habe eigentlich in unserer Kirchgemeinde immer "gemischte Milieus" wahrgenommen. Ich denke, das System krankt eher daran, daß sich eingeschworene Trüppchen bilden, wo der Eindruck entsteht, Neulinge stören eher... Hauptamtliche Mitarbeiter entwickeln kaum Elan, werden von bestimmten Pfarrern oft auch ziemlich ausgebremst, so daß Ehrenamtliche sich zunehmend auch zurückziehen. Daß kein Tadel Lob genug ist für langen Zeit- oder Geldaufwand, ist bekannt, man darf noch dankbar sein, wenn die (in der Sache erfolgreiche) Arbeit dann nicht hinterrücks schlechtgemacht wird (denn es gibt auch Pfarrer, die sich mit dem 8. Gebot nicht auskennen). Zudem finde ich die prozentualen Stellen ein Unding, z.B. ein Kantor mit 70%, von dem i.d.R. 110% gefordert wird etc. Wo soll da auf Dauer die Motivation sein? Und Pfarrer, die in jedem zweiten Satz sich beklagen, daß sie zu viel zu tun hätten, andererseits ehrenamtliche Helfern hinterrücks boykottieren. Als Wirtschaftsunternehmen würde die Kirche schon lange nicht mehr existieren.
Lieber Beobachter,
Ihr Hasso, als er noch Zähne hatte (Sie haben ihn wohl inzwischen verwöhnt?), hätte auch nach "geistlicher Wachstum" (m.?), nach "Beschlüße" und nach "heir" geschnappt. Aber er lag wohl zu lange in biblischer Höhensonne, weil ihm inzwischen nicht nur an quantiver, sondern auch an qualiver Bissfreudigkeit fehlt? - Aber lassen wir das! Keiner würde Sie wegen mangelnder Orthographie foppen, wenn Sie geistlich nicht nur zu meckern und zu verurteilen hätten, sondern Positives beitrügen! Ihr Gast
Liebe Britta,
istes bei Euch wirklich so schlimm pder bist Du nur über irgendein Ereignis der Vergangenheit frustriert!
Natürlich gibt es immer mal Spannungen untereinander, aber das muß doch zu regeln sein? Am Besten, sich zusammensetzen und drüber reden. Wenn das nicht geht oder hilft, muß eben eine Gemeindeversammlung her!
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Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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