Na, wenn man zum Beginn des neuen Jahres schon wieder derartige Statements zu lesen bekommt, wie die vorstehenden, kann man nur konstatieren, dass die Frohe Botschaft desjenigen, dessen Geburt wir vor ein paar Tagen nur gedacht haben sollten, bei einigen seiner erklärten Anhänger unheimlich authentisch und überzeugend herüber kommt. Oder kann man das "Fürchtet euch nicht!" der Engel so missverstehen?
Nein, Frau Britta, die Blindheit, Ignoranz und Lieblosigkeit spricht allein aus Ihren Worten. Dazu fallen lediglich ein paar passende Zeilen ein, die ich unlängst lesen konnte:
"Eine wache, nüchterne Skepsis jedoch ist etwas vollkommen anderes als die Herrschaft der Angst. Denn Angst als dominierende Seelenverfassung, das Tea-Party- oder Pegida-Syndrom der Abstiegsängste, Überfremdungsängste und Verschwörungsänste - all das ist in der Politik eine Krankheit, die zum Tode führt.
Im Schatten der Angst kann man nicht lieben, politisch gesprochen: nicht Gemeinschaft halten, Beziehungen pflegen, Freunde und Verbündete gewinnen - Angst ist eine asoziale Kraft. Man kann unter ihrem Einfluss aber auch nicht kämpfen, sondern bloß hassen, wüten und verachten. Angst funktioniert in der Politik so ähnlich wie Freud in seiner Psychoanalyse den Todestrieb beschreibt: als selbstzerstörerisches Streben, als Tendenz zum Nichts. Sie ist das Killervirus der menschlichen Gemeinschaft."
Jan Roß in Zeit 52/2015
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