Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, fordert eine Reform des Theologiestudiums in Deutschland. Für den Einsatz in diakonisch geführten Unternehmen kämen Theologen nicht mehr ohne Kenntnisse von Führung, Management und Kommunikationsfähigkeit aus, schreibt Lilie in einem Gastbeitrag im aktuellen SONNTAG (Ausgabe 22. Januar). Der klassische Fächerkanon im Theologiestudium bilde das nicht ab. Umgekehrt biete nur eine theologische Leitung in einem diakonischen Unternehmen Gewähr dafür, „dass sich Diakonie unterscheide von den Angeboten anderer Wohlfahrtsverbände oder privater Unternehmen in der Sozialbranche“. Nur so sei die Diakonie dadurch auch als sozialer Dienst der evangelischen Kirche erkennbar. Sie fuße auf dem christlichen Menschenbild und dem Auftrag Jesu Christi, so der Theologe. Dieser evangelische „Spirit“ müsse von der Unternehmensspitze verkörpert werden. „Selbstverständlich reicht das allein für die Führung eines diakonischen Unternehmens nicht aus“, schreibt der Diakonie-Chef.
Erforderlich sei ein gelingendes Zusammenspiel der Kompetenzen. Theologie, kaufmännische und rechtliche Leitung müssten ebenso vorhanden sein wie fachliche Kompetenz, etwa in den Bereichen Medizin, Pflege oder soziale Arbeit. Lilie plädiert deshalb für eine grundlegende Reform des Theologiestudiums, die auch diakonische Leitungskompetenz mit in den Blick nehme. „Dies wäre mittelbar auch ein Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Kirche“, so der Diakonie-Präsident.
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