Um an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten vom 10. Mai 1933 zu erinnern, beteiligen sich sechs Leipziger Persönlichkeiten an einer besonderen Aktion: Sie versehen von ihnen selbst ausgewählte Werke, die damals von der Vernichtungsaktion betroffen waren, mit Stempeln. Im Anschluss werden die Bücher in den städtischen Bibliotheken ausgestellt und können entliehen werden, wie die Leipziger Stadtverwaltung am Donnerstag erklärte. Gestempelt wird ein Zitat von Autor Heinrich Heine (1797–1856) : „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende Menschen.“ Grundlage der Aktion ist ein Beschluss des Leipziger Stadtrats aus dem Herbst. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) wird demnach das Werk „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ von Erich Kästner (1899–1974) mit einem Stempel versehen. Der Roman trage autobiografische Züge und entwerfe ein Gesellschaftsbild Berlins kurz vor der Machtübernahme Adolf Hitlers. „Ich beteilige mich sehr gerne an der Aktion, denn es ist für uns alle sehr wichtig zu zeigen, welche Bücher warum im Feuer landeten“, erklärte Jung. Das Werk Kästners habe er gewählt, weil einer seiner Söhne deswegen Fabian heiße.
Weitere Beteiligte der Aktion sind demnach Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke), der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Küf Kaufmann und MDR-Kulturjournalistin Katrin Schumacher. Auch der Geschäftsführer des Vereins Literaturhaus Leipzig, Thorsten Ahrend, und die Direktorin der Leipziger Städtischen Bibliotheken, Susanne Metz, machen mit.
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