Schlechte Nachrichten gibt es zuhauf. Vermutlich ist die Welt heute gar nicht schlimmer oder böser als zu anderen Zeiten. Aber die Häufung erheblicher Bedrohungen zerrt am Nervenkostüm. Eine Pandemie hält die Welt in Atem. Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Und über all dem schwebt das Schreckgespenst Klimawandel, dessen Vorboten schon zu spüren sind. Da kann einem ganz schummrig werden. Doch es geht darum, die Welt zu verstehen und – wo immer möglich – zu verbessern. Gerade deshalb muss auch über Krisen und Krieg berichtet werden. Und für Christinnen und Christen heißt das vor allem: Die Welt, die Gott einmal ins Leben gerufen hat, wird nicht aufgegeben. Und die Menschheit, die doch so viel Leid hervorbringt, wird auch nicht aufgegeben. Weil Gott sie nicht aufgibt.
Deshalb geht es bei uns auch oft darum, wie Menschen Gutes tun, sich engagieren, beten. Der evangelische Theologe Karl Barth betonte, Zeitung und Bibel müssten stets nebeneinander liegen. Seine Begründung: »Wir haben die Bibel und die Zeitung nötig. Die Zeitung gibt uns den täglichen Bericht darüber, was in der Menschheit vorgeht. Die Bibel lehrt uns, was diese Menschheit ist, die von Gott so geliebt wird.«
Wer die Bibel liest, wird schnell merken, was diese Menschheit alles anrichtet. Sündenfall und Brudermord schon auf den ersten Seiten. Und dennoch kommt Gott nach der Sintflut zu dem Schluss: »Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf, aber solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.« Gott hält an seiner Schöpfung fest, trotz allem. Das ist die eigentliche gute Nachricht. Und so sollten es auch die tun, die an ihn glauben.
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