Ewigkeitssonntag: Andachten und Hörfunkgottesdienst in Sachsen
Mit dem Ewigkeitssonntag am 26. November endet das Kirchenjahr, das eine Woche später mit dem 1. Advent neu beginnt. Christen gedenken am Ewigkeitssonntag der Verstorbenen im Bewusstsein auf ein Leben nach dem Tod. In den Gottesdiensten werden die verstorbenen Gemeindeglieder namentlich genannt und mit den Angehörigen in das Fürbittgebet aufgenommen.Viele Menschen gehen am Ewigkeitssonntag, der auch Totensonntag genannt wird, auf den Friedhof und schmücken die Gräber ihrer Verwandten. Die Friedhofsverwaltungen der über 1200 kirchlichen Friedhöfe in Sachsen haben in diesen Tagen und besonders am kommenden Wochenende viel zu tun, den Verkauf von Blumen und Gestecken zu organisieren.
Schon auf den Ewigkeitssonntag bezogen, lädt die Kirchgemeinde Dresden-Zschachwitz zu einer Andacht für das ungeborene Leben am Freitag, 24. November, um 16:00 Uhr, am Gedenkstein auf dem Zschachwitzer Stephanusfriedhof (Neue Straße) ein. Die Andacht richtet sich an Eltern und Familien, die ein Kind – auch jene unter 500 Gramm – verloren haben. Danach besteht die Möglichkeit zu Gesprächen.
Am Vortag des Ewigkeitssonntags finden mehrere Konzerte statt, so beispielsweise die traditionelle ›Motette‹ um 15:00 Uhr in der Leipziger Thomaskirche unter Leitung von Thomaskantor Gotthold Schwarz. Es erklingt Robert Schumanns ›Missa sacra c-Moll‹. Um 20:00 Uhr führen unter Ron-Dirk Entleutner Solisten, amici musicae, der Landesjugendchor Sachsen und das Jugendsinfonieorchester Leipzig Guiseppe Verdis ›Messa da Requiem‹ auf. Die Frauenkirche in Dresden lädt um 17:00 Uhr zu einem Konzert ein. Auf dem Programm steht Johannes Brahms ›Ein Deutsches Requiem‹ mit dem MDR Sinfonieorchester und dem MDR Rundfunkchor unter der Leitung von Risto Joost.
Am Sonntagvormittag werden in allen sächsischen Kirchen Gottesdienste zum Ewigkeitssonntag gefeiert, so auch traditionell um 9:30 Uhr in der Dresdner Kreuzkirche als Sakramentsgottesdienst unter musikalischer Begleitung des Philharmonischen Chores Dresden. Landesbischof Dr. Carsten Rentzing wird um 11:00 Uhr in der Dresdner Frauenkirche predigen.
In der Chemnitzer St. Jakobikirche beginnt zur gleichen Zeit der Predigtgottesdienst am letzten Sonntag des Kirchenjahres. Bei MDR FIGARO wird ein Hörfunkgottesdienst am Ewigkeitssonntag ab 10:00 Uhr live aus der St. Marienkirche Roßwein übertragen. Es predigt Pfarrer Dr. Heiko Jadatz.
Bläsermusik begleitet häufig am Nachmittag auf Friedhöfen oder mit Konzerten in den Kirchen das Gedenken. So findet traditionell um 14.00 Uhr ein Gottesdienst in der Zwickauer Kapelle auf dem Matthäus-Friedhof und im erzgebirgischen Aue um 14:30 Uhr auf dem St.-Nicolai-Friedhof das Choralblasen zum Andenken an die Verstorbenen statt. Auf dem Friedhof in Chemnitz-Altendorf beginnt die Andacht zum Gedächtnis der Entschlafenen in der Friedhofskapelle um 15:00 Uhr.
Ebenso laden die Kirchgemeinden am Nachmittag des Ewigkeitssonntags zu Konzerten ein, beispielsweise um 16:00 Uhr in die Leipziger Peterskirche mit Werken von J. Walter, J. S. Bach und H. Purcell mit dem Leipziger Universitätschor, Pauliner Barockensemble auf historischen Instrumenten unter Leitung von David Timm.
In Freital-Deuben erklingen in der Christuskirche um 17:00 Uhr mit Kirchenmusikdirektor Gunter Brückner an der restaurierten Carl-Eduard-Jehmlich-Orgel Werke von Barock bis Romantik. In Leipzig findet um 18:00 Uhr in der Thomaskirche ein ›NachtEulenGottesdienst‹ zu »Aufbruch« mit Pfarrer Martin Hundertmark und seinem Team statt. In diesem letzten NachtEulenGottesdienst 2017 soll bewusst am Ewigkeitssonntag über Auferstehung und Leben angesichts von Leid und Trauer nachgedacht werden. Der Abendgottesdienst will Raum und Zeit für eine andere Form des Trauerns geben, begleitet durch eine besondere Atmosphäre mit Licht und Klang im Kirchenraum.
Das Gedenken an die Verstorbenen geschieht nicht nur in Kirchgemeinden, sondern auch im Internet. Auf www.trauernetz.de bietet die evangelische Kirche einen Raum, wo Menschen ihre Trauer vor Gott aussprechen können.
Der Ewigkeitssonntag am Ende des Kirchenjahres gilt als sogenannter »Stiller Feiertag«. Er ist nicht gesetzlich festgelegt, unterliegt aber einigen Einschränkungen wie dem Tanzverbot (in Sachsen von 3:00 Uhr bis 24:00 Uhr). Außerdem wirbt die Kirche dafür, nicht vor Ende des Kirchenjahres Weihnachtsmärkte zu öffnen oder Weihnachtsbeleuchtung anzumachen. Mit dem 1. Advent beginnt das neue Kirchenjahr und damit die besondere Zeit der Erwartung vor dem Weihnachtsfest.
Am Montagabend, 27. November, bietet die Dresdner Frauenkirche um 19:30 Uhr in der besonderen Atmosphäre der Unterkirche eine Andacht für Trauernde auf der Suche nach Frieden, Ruhe und Trost an. Sie wird gestaltet vom Christlichen Hospizdienst e.V. und Frauenkirchenpfarrer Sebastian Feydt. Unabhängig von Glaube, Konfession oder Lebenssituation sind alle herzlich willkommen, Stärkung durch Musik, Texte, Klänge und Gebete zu erfahren.
Weitere Veranstaltungstermine finden Sie in unserer Übersicht unter www.sonntag-sachsen.de/veranstaltungen.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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