„Jüdisches Leben erFahren“ in Wurzen
Mobiles Kultur- und Begegnungszentrum „Jüdisches Leben erFahren“ macht vom 14. bis 16. September Station in Wurzen
Das ist nicht ganz koscher… Dieser Satz hat sich im Deutschen fest etabliert. Verwendet wird er für ziemlich alles, was aus der Perspektive des sich Äußernden nicht den Regeln entspricht oder zumindest nicht geboten ist. Ursprünglich geht es aber nur darum, was aus jüdischer Sicht zum Verzehr geeignet ist – und was nicht. So ist Schweinefleisch tabu, Milchiges und Fleischiges werden strikt voneinander getrennt und Speisefische müssen grundsätzlich Schuppen und Flossen haben. Der interaktive Workshop „Ist das koscher? Probier‘s aus!“ lädt am Dienstag, 16. September, 16.30 Uhr, in der Volkshochschule Wurzen dazu ein, mehr über die jüdischen Speisegesetze zu erfahren. Darüber informiert der Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden. Es wird nicht nur darüber gesprochen – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen riechen, schmecken und probieren. Kulinarische Aha-Momente sind garantiert, ebenso wie spannende Geschichten und Anekdoten. Zu Recht darf man dabei auch die Frage stellen, ob Wodka koscher ist – darauf gibt der Autor, Regisseur und Kabarettist Küf Kaufmann weniger eine rabbinische denn eine künstlerische Antwort bei einer musikalischen Lesung am Sonntag, 14. September, 19 Uhr, im Kulturhistorischen Museum Wurzen.
Workshop und Gastspiel sind Teil des dreitägigen Programms, das vom mobilen Kultur- und Begegnungszentrum „Jüdisches Leben erFahren“ vom 14. bis 16. September in Wurzen geboten wird. Die Macher vom Leipziger Ariowitsch-Haus haben sich zum Ziel gesetzt, jüdische Kultur und Geschichte einem breiten Publikum bekannt zu machen.
Die Wurzener und die Gäste der Stadt können sich auf Info-Stände, Spiele, Musik und Kulinarisches freuen. Von Sonntag bis Dienstag lohnt es sich zwischen 9 und 17 Uhr auf den Markt zu kommen. Besondere Programmpunkte sind etwa die Kinderbuchausstellung „Was hast du auf dem Kopf?“ und die interaktiven Interviews des Exilarchivs der Deutschen Nationalbibliothek mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, wobei es um zwei Schicksale in der Nazi-Zeit und danach geht. Gezeigt wird auch eine Ausstellung zur Lebens- und Gedankenwelt von Anne Frank. Diese Schau kann nach den Tagen in Wurzen von Schulen in Leipzig und dem Umland ausgeliehen werden. Bei einem Workshop des Vereins Tüpfelhausen geht es wiederum darum, jüdisches Leben heute zu denken. Dabei geht es unter anderem um solche Fragen wie „Was bedeutet Erinnerung heute?“, „Wo fängt Respekt an, wo hört Toleranz auf?“ und „Wer entscheidet, was geht?“.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen von Jüdisches Leben erFahren ist generell frei.
Programmhöhepunkte: Sonntag, 14. September, 19 Uhr
„Wodka ist immer koscher“ – von und mit Küf Kaufmann
Lesung mit musikalischer Begleitung und koscherem Wein
Ort: Kulturhistorisches Museum Wurzen
Montag, 15. September, 17 Uhr
Konzert von Folkadu auf dem Marktplatz
Montag, 15. September, 19.30 Uhr Ein klassischer Klezmer: Reisegeschichten eines jüdischen Musikers – musikalische Lesung
Ort: Domplatz 5/NDK
Dienstag, 16. September, 18 Uhr
Heute Nacht oder nie
Abschlusskonzert mit Die Damen und Herren Daffke
Ort: Marktplatz
Jüdisches Leben erFahren wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
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