Lebenslänglich eine Gemeinde
Pfarrer Reinhard Schoene verlässt Kühren nach 37 Jahren in den Ruhestand
Er hat geschafft, was kaum ein Pfarrer in Sachsen schafft: Reinhard Schoene war seine ganze Dienstzeit als Pfarrer an ein und derselben Stelle. In Kühren bei Wurzen wohnte und wirkte der 64-jährige Pfarrer insgesamt 37 Jahre lang. Nach mehreren Gemeindezusammenschlüssen war er zuletzt zweiter Pfarrer der St. Wenceslai-Kirchgemeinde Wurzen mit den Schwesterkirchgemeinden Kühren-Sachsendorf und Nemt-Burkartshain-Nitzschka. Im vergangenen Monat wurde er im Wurzener Dom in den Ruhestand verabschiedet, in diesem Monat zieht er nach Grimma – der erste Umzug seit seiner Ordination 1976.
Am Anfang habe er noch den Wunsch verspürt, später einmal die Pfarrstelle zu wechseln, sagte Pfarrer Schoene. „Aber wir haben uns hier immer wohl gefühlt und hatten sehr aktive Kirchvorsteher“, begründete der Pfarrer, warum er mit seiner Frau in Kühren sesshaft geworden war. Zwar sei er von anderen Kirchgemeinden angefragt worden zu wechseln, wie es nach zehn oder 15 Jahren auch üblich ist. Aber das Verhältnis zur eigenen Kirchgemeinde sei so gut gewesen, dass selbst von übergeordneten Stellen die Bitte zum Bleiben ausgesprochen worden sei, erzählte Reinhard Schoene. So wurde er zum „Familienpfarrer“ in Kühren.
Bei seiner Verabschiedung dankte Superintendent Matthias Weismann dem laut offizieller Urkunde Anfang März 2013 emeritierten Pfarrer und bezog ausdrücklich auch seine Frau Angela Schoene ein, die als Kantorin und gleichzeitig Verwaltungsmitarbeiterin in der Kirchgemeinde ihres Mannes geistlichen Dienst verrichtete. Kirchenvorstand Sven Heinze brachte in seiner Dankesrede für das Pfarrerehepaar ebenfalls zum Ausdruck, dass das Miteinander von Reinhard Schoene und seiner Frau für die Kirchgemeinde eine sehr glückliche Konstellation gewesen sei. "Wir hatten dadurch immer eine ideale Abstimmung zwischen Predigt und Kirchenmusik. Der Abschiedsschmerz ist schon sehr groß", sagte er.
Regina Jähnigen, die auch dem Kirchenvorstand angehört, wird die langen Dienstjahre der Familie Schoene ebenfalls positiv in Erinnerung behalten. "Es hat einfach gegenseitig gepasst. Welcher Pfarrer schafft es heute schon noch, 37 Jahre in einer Kirchgemeinde zu bleiben?" 1976 hatte Reinhard Schoene seinen Dienst in Kühren angetreten. Bei einer Visitation in den 1980er Jahren sei festgestellt worden, so Regina Jähnigen, dass Pfarrer und Gemeinde sehr gut zusammenpassten. So sei diese besondere und besonders lange Dienstzeit zustande gekommen.
In dieser Zeit konnten alle Kirchen und Pfarrhäuser der Gemeinde saniert werden. Auch mehrere Gemeindezusammenschlüsse hatte der Pfarrer zu bewältigen. „Die Zusammenlegungen waren immer auch Bereicherungen“, sagte Reinhard Schoene, der als Pfarrer in drei Kirchenbezirken arbeitete (erst Wurzen, später Grimma und seit 2009 Leipziger Land) und doch immer an der gleichen Stelle blieb.
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