Einbringen statt austreten
Die Synodenkandidaten des Kirchenbezirks stellten sich in der Friedenskirche Aue vor
Die sprichwörtliche Frömmigkeit des Erzgebirges präsentierte sich am 8. Januar den zahlreichen Zuhörern in der Auer Friedenskirche. Die Kirchvorsteher konnten hier ihren Kandidaten für die Synode auf den Zahn fühlen. Die drei Frauen und drei Männern die hier kandidieren, bekannten sich alle zu ihrer tiefen Verwurzelung in ihrer erzgebirgischen Heimat und in ihren Gemeinden.
So sagte Pfarrer Frank Meinel aus Schneeberg, dass er sich als Stimme aus dem Erzgebirge verstehe, »um die Frömmigkeit, wie wir sie hier vorfinden, zu repräsentieren«. Da er schon der vorigen Synode angehörte, konnte er manches zu den Entscheidungen und Fakten aus deren Arbeit erklären.
Gegen ihn tritt der Markersdorfer Pfarrer Gaston Nogrady an. Dieser machte kein Hehl daraus, warum er das tut. »Ich dachte bisher: Die Synode ist ja bei denen, die das machen, in guten Händen.« In den letzten Jahren sei jedoch manches geschehen, bei dem er sich Sorgen um die Zukunft der Landeskirche mache. Damit meinte er die Entscheidung zum Pfarrerdienstgesetz, homosexuelle Partnerschaften in Pfarrhäusern in Ausnahmefällen zuzulassen. »Da habe ich mich engagiert, dass es bei der bisherigen Regelung in Sachsen bleibt. Es ist mir ganz wichtig, dass die Heilige Schrift eine Norm und Grundlage bleibt«, so Nogrady.
Auch der Informatiker René Wiesner aus Aue und die Lehrerin Cornelia Krauß aus Markersbach sahen das so. René Wiesner betonte, »die Bibel als Gottes Wort soll weiterhin den Platz behalten, den sie laut Verfassung hat.« Und Cornelia Krauß ergänzte: »Kirche ist nur ihrem Herrn treu, wenn sie seinem Wort treu ist.« Aber sie betonte auch: »Mir ist wichtig, dass wir in der Kirche beieinander bleiben.« Resignieren angesichts von Differenzen ist für sie keine Lösung. »Wenn wir der Meinung sind, unsere Kirche ist an der einen oder anderen Stelle in die Irre gegangen, sollten wir uns nicht zurückziehen, nicht austreten, sondern uns einbringen«, sagte sie.
Krauß und Wiesner kandidieren gemeinsam mit der Diakonin Katrin Kauk aus Bad Schlema und der Geschäftsfrau Sigrid Moosdorf aus Stützengrün für die zwei Laienplätze des Wahlkreises Aue in der Synode. Auch Sigrid Moosdorf benannte ihre Sorge, dass viele Kirchenglieder sich von der Kirche trennen und in freie Gemeinden gehen. »Es sind Menschen, denen es ganz ernst ist mit ihrem Glauben.« Sie frage sich: »Was machen wir falsch, dass es manchen nicht recht ist, wie sie bei uns den Glauben erleben.«
Im Gegensatz dazu konnte Pfarrer Meinel aus seiner Gemeinde berichten: »Wir haben Leute aus Freikirchen aufgenommen, weil sie sagen: Bei euch erleben wir Gottesdienst und kein Event.«
Der Diakonin und Pfarrfrau Katrin Kauk liegt es am Herzen, Kinder und junge Leuten für die Kirche zu gewinnen und missionarische Projekte zu fördern. »Wir sollten nicht nur reden, sondern unseren Glauben leben«, sagte sie. »Nur so strahlen wir nach außen. Das kann keine Synode leisten, das muss vor Ort beginnen.«
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna