Fünf neue Dienerinnen
Nach fast 30 Jahren vergrößert sich die diakonische Gemeinschaft im Diako Leipzig
Es weht ein frischer Wind im Diakonissenkrankenhaus Leipzig. Seitdem Mitte vergangenen Jahres Pfarrer Michael Kühne als neuer theologischer Geschäftsführer und Rektor des Diakonissenhauses arbeitet, hat dieser Wind auch die aktiven und ehemaligen Mitarbeiter erfasst. Deshalb gab es am vergangenen Sonntag zum 123. Jahresfest des Diakonissenhauses Leipzig erstmals seit fast 30 Jahren wieder einen Zuwachs für die diakonische Gemeinschaft zu feiern: Fünf Frauen haben sich für die Glaubens- und Dienstgemeinschaft im Krankenhaus sowie für den diakonischen Dienst der Kirche segnen lassen.
»Es ist das Interesse am Haus und der Gemeinschaft«, begründet Silke Stahl ihren Schritt. Die 45-jährige Krankenschwester möchte die regelmäßigen gemeinsamen Abende sowie Rüstzeiten mitgestalten. Auch die 48-jährige Pflegedirektorin Katrin Völkel-Lutz hat sich für die diakonische Gemeinschaft entschieden. »Ich möchte das Leben im Krankenhaus erhalten und bringe mich seit zwei Jahren schon ehrenamtlich hier ein.«
Die 65-jährige ehemalige Krankenschwester Karin Brodale möchte ebenfalls die Gemeinschaft vergrößern. »Ich möchte das Erbe der Diakonissen bewahren und mich auch mit Gebeten einbringen«, sagt Karin Brodale, die 45 Jahre im Diako gearbeitet hat.
Erika Röntsch wählt für ihren Eintritt in die diakonische Gemeinschaft den Vergleich mit der Ehe: »Ich bin schon lange mit dem Diakonissenkrankenhaus verlobt. Jetzt habe ich geheiratet«, sagt die Krankenschwester, die seit 1965 hier arbeitet. Sie habe jetzt mit 66 Jahren mehr Zeit zum Zuhören für Andere. Und auch sonst gebe es genug Aufgaben. »Ich hoffe, dass Jüngere mit aufspringen«, sagt Erika Röntsch.
Mit 71 Jahren ist Christine Wenda die Älteste unter den Neuen in der Gemeinschaft. Sie war im Diako Leipzig als Krankenschwester und später in der Altenpflege im Haus Bethanien tätig. Nach ihrem Ruhestand 2004 habe sie weiter ehrenamtlich in der Altenpflege gearbeitet und den Andachtsraum vorbereitet. »Ich habe mich immer zu den Schwestern zugehörig gefühlt«, sagt sie. Durch den neuen Rektor habe sie sich schließlich für den Eintritt in die diakonische Gemeinschaft entschieden.
Die fünfzehnköpfige diakonische Gemeinschaft nehme wesentliche Momente der Tradition der Diakonissen mit auf, sagt Pfarrer Michael Kühne. Im Gegensatz zu den Diakonissen ist es zwar keine Lebensgemeinschaft, doch es gehe ebenso um Verbindlichtkeit und Verantwortung füreinander und für andere sowie um Nachhaltigkeit der Arbeit. »Früher gab es eine gewisse Konkurrenz zwischen Diakonissen und diakonischer Gemeinschaft«, erzählt der Pfarrer. Doch heute würden sie sich gegenseitig einladen.
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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