Wagnis Schulgründung

Trotz hoher staatlicher Hürden gründen Christen in Großerkmannsdorf eine Schule
Tomas Gärtner
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Schulvereinsvorsitzener Stefan Mehler (l.) und Pfarrer Johannes Schreiner (r.) vor der Grundschule in Großerkmannsdorf. Diese soll ab 2015 evangelisch werden. © Steffen Giersch

Ein Verein will in Großerkmannsdorf bei Radeberg eine evangelische Grundschule einrichten. Starten mit dem Unterricht will sie zu Schuljahresbeginn 2015, wie Johannes Schreiner sagt. Er ist Pfarrer in Großerkmannsdorf und stellvertretender Vorsitzender des Christlichen Schulvereins Radeberger Land.

Schon seit längerem habe sich eine Initiativgruppe von Eltern, deren Kinder die christliche Kindertagesstätte in Radeberg besuchen, Gedanken über eine freie Schule gemacht, berichtet Pfarrer Schreiner. »Wir haben auch nach einem Gebäude gesucht. Aber die bisherigen Angebote waren für uns nicht günstig.« Dann kam die Nachricht: Die Grundschule in Groß­erkmannsdorf soll im Sommer 2015 geschlossen werden. »Das war die Initialzündung.« Keineswegs sei es nur darum gegangen, den Schulstandort Großerkmannsdorf zu erhalten, betont Schreiner. Nun wirbt der Verein um Schüler. »Nicht nur im Ort, sondern in der Region um Radeberg.«

Geplant seien vier einzügige Klassen mit jeweils maximal 24 Schülern. Beginnen wollen sie mit zwei Klassen. Unterricht sollen zwei Lehrer und zwei Erzieher erteilen. Die Ausschreibung dafür läuft. Zwei sollen in Vollzeit, zwei in Teilzeit angestellt werden, zunächst befristet auf ein Jahr mit Option auf unbefristete Beschäftigung.

Der Unterricht soll mit reformpädagogischen Methoden gestaltet werden. Möglich sei zum Beispiel flexibler Blockunterricht, auch in längeren Phasen, abgestimmt auf die Möglichkeiten der Kinder. Auch Ganztagsangebote gehören dazu. Die Entwicklung der Konzeption sei noch nicht abgeschlossen. Entscheidend für die Schule soll jedoch ein evangelisches Profil mit Vermittlung eines christlichen Menschenbildes sein, so Pfarrer Schreiner. Dazu gehöre auch enge Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde.

Bei der ersten öffentlichen Vorstellung habe das Vorhaben großes Interesse gefunden, so der Pfarrer. Eine Konkurrenz zu bestehenden Schulen wolle die neue Einrichtung nicht sein. »Wir verstehen uns als Ergänzung.« Zudem sei die Zahl der Grundschüler im kommenden Jahr so groß, dass nicht alle in der benachbarten Ullersdorfer Schule Platz fänden und ins weiter entfernte Radeberg ausweichen müssten. Das Gebäude in Großerkmannsdorf will der Verein von der Stadt Radeberg mieten. Für die Finanzierung der Schule würden Spender und Sponsoren gesucht. Nach den in Sachsen geltenden Regeln muss eine freie Schule sich erst drei Jahre selbst tragen, ehe sie Zuschüsse erhält.

www.csvrl-ev.de

Quelle
DER SONNTAG, Nr. 30 | 27.7.2014 Artikel drucken Artikel im E-Paper anzeigen

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