Das Gebet verändert den Betenden
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft noch seine Güte von mir wendet. Psalm 66, Vers 20
Dankbar redet der Beter von Gottes Führung – trotz einiger Tiefschläge, die er in den Versen zuvor beschreibt. Wer weiß, wie lange und oft er schon Gott in den Ohren gelegen hat. Doch jetzt ist er beruhigt. Zuversichtlich bekennt er: »Wunderbar bist Du, Gott! Mein Gebet hast Du nicht verworfen. In Treue stehst Du mir gütig bei.« Herrlich, wenn Menschen sich so verstanden wissen. Denn oft erleben wir es anders. Da fühlen sich Kollegen übergangen, Nachbarn ignoriert, Freunde nicht verstanden. Dabei hoffen wir alle auf Verständnis und Gehör für unsere Fragen und Antworten.
Der Psalmbeter hat gemerkt: Beten ist ein Lernprozess. Ich werde freier, entlasteter, ruhiger. Ich lerne zu vertrauen, dass Gott mich nicht abweist. Er hört zu. Ihm kann ich sagen, was mich bewegt. Ja: »Er hört mein Gebet«.
Von dem dänischen Theologen Søren Kierkegaard stammt der Satz: »Das Gebet ändert nicht Gott, aber es verändert den Betenden.« Gott lässt Vertrauen in mir wachsen, wo mein Glaube abhanden zu kommen droht. Er erwärmt mein Herz, wo in mir alles zu erkalten scheint. Er weckt Hoffnung, wo ich keinen Ausweg sehe. Gebet verändert.
Dietrich Bonhoeffer hatte sich im Gefängnis der Frage gestellt: »Wer bin ich?« Er klammerte sich nicht an althergebrachte Formeln und fromme Floskeln, sondern hielt eine große Spannung aus. Seine Fragen enden in diesem Gebetsruf: »Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!« In allen Unsicherheiten und Unklarheiten, Verwandlungen und Veränderungen bleibt für Bonhoeffer die Beziehung zu Gott konstant. Gott sei Dank: er kennt und versteht mich, hört mein Gebet und wendet seine Güte nicht von mir ab.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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