
»Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat.« Psalm 33, Vers 12
Schon dies Wort weckt bei mir unangenehme Erinnerungen: »Heil«, das hier mit »Wohl« wiedergegeben wird. Mit »Heil Hitler!« bin ich als Kind aufgewachsen. »Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands, Heil Kaiser Dir!« Damit sind unsere Eltern aufgewachsen. Und immer gegen Frankreich, den »Erbfeind«. Am 1. August 1914 begann für Deutschland der 1. Weltkrieg. Mit Begeisterung sind die jungen Männer auf beiden Seiten gegeneinander losgezogen. Das Ende ist uns bewusst: Tod, Mord und Elend im Land und in den Familien. Am heutigen Sonntag gedenken unsere Kirchen der Beziehung zu Israel. Da kommt uns der dauernde Kampf der Palästinenser gegen Israel und umgekehrt in den Sinn. Je nach Einstellung sehen selbst wir das sehr verschieden. »Wohl dem Volk!« Welches Volk ist damit gemeint? Hitlers Volk ja wohl nicht, aber wieviel haben ihm damals zugejubelt: das deutsche Volk! Warum gerade dieses? Nach 1989 haben wir versucht, als so ganz verschiedene Völker in Europa zusammenzuwachsen.
»Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist!« Was für eine Einschränkung ist das: Wenn Gott der Herr ist, was kann, was darf ich da alles nicht. Was hätte sich da alles vermeiden lassen? »Gott unser Herr!« Was heißt das für uns – auch 2018? Ein Blick auf das Mittelmeer und den Umgang mit Flüchtlingen macht uns betroffen. »Heil dem Volk!« Ist das am Ende die kleiner werdende Zahl der Christen bei uns? »Von Gott erwählt.« Zum Erbe erwählt – eine Auszeichnung: Kirche Gottes! Was für eine Ehre und was für eine Verpflichtung! Der Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima am kommenden Montag bleibt uns eine Mahnung.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna