Fallengelassen und wirksam
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Johannes 12, Vers 24Sie hat das einfach mal so fallengelassen, in einem Gespräch – diesen komischen Einfall, der eher nach einer Frage klang. Kleine Unterbrechung, kurzes Aufhorchen, dann ging es weiter nach Tagesordnung. Der Gedankensplitter schien vom Tisch. Doch im Hirn hatte er sich festgehakt. Es dauerte, aber irgendwann kamen neue Ideen ans Licht.
Er hat das einfach mal so fallengelassen – das kleine Wechselgeldstück, das nach dem Restaurantbesuch noch zwischen seinen Fingern steckte. Klack, da lag es in der Pappschachtel des Mannes, der verdutzt aufblickte. Nicht der Rede wert. Weg war es – verschluckt von einem Fass ohne Boden. Aus Versehen, versteht sich. Doch am Ende fand er sich großartig und begann noch an seine eigene Güte zu glauben.
Auch ihn hatten sie fallengelassen. Einst wurde er gefeiert. Jedenfalls hatte den Leuten seine Gutmütigkeit gutgetan. Wunder gab es immer wieder. Und in seinen Reden hat er den Spieß umgedreht: Da wurde Verborgenes sichtbar und Kleines groß. Und aus einem einzelnen Korn wuchs vielfach Frucht. So hatten sie es zwar oft beobachtet, aber noch nie hatten sie es so gesehen.
Mit ihm geht es in die Tiefe. Oberflächlichkeit ist nicht seine Sache. Er bringt das Samenkorn für das Himmelreich zur Welt. Und dann ist es wie vom Erdboden verschluckt. War’s das? Allem Anschein nach kann man darüber hinweggehen und es auf sich beruhen lassen. Doch im Untergrund beginnt es zu keimen: das Weizenkorn, Christus. Der Gottes- acker ist bestellt.
Wer fällt, ist nicht verloren. Aus dem Tod wächst das Leben mit Christus über sich selbst hinaus.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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