Von Schafen und Wölfen
Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben. Joh. 10, Verse 11.27.28Heute stehen einmal die Hirten im Mittelpunkt der Überlegung. Dabei wäre es doch viel interessanter, über die Wölfe zu sprechen, die sich in unserem Land wieder angesiedelt haben.
Die erste Euphorie darüber scheint freilich verflogen zu sein. Selbst in Oberwiesenthal gilt es, die ersten Schafe zu beklagen, die von Wölfen gerissen wurden (die Zeitung legte Wert darauf, dass es »tschechische« Wölfe waren). Meine Gedanken gehen zu der Besonderheit, dass die Wölfe die Schafe im Gatter gar nicht gleich angreifen. Vielmehr schleichen sie um den gesicherten Raum herum und versetzen die Schafe in Panik.
Sie säen gewissermaßen in den Schafen den Zweifel, ob sie in der Herde wirklich sicher sind. Daraufhin brechen immer wieder Schafe aus und suchen ihr Heil außerhalb der Herde – und werden dann ein leichtes und leckeres Opfer für die Wölfe.
All diese Gedanken kommen mir, wenn ich über die Herde und ihre Bedrohung nachdenke. Doch Jesus verzichtet darauf, die Eventualitäten zu beschwören. Er möchte nicht die drohenden Gefahren aufzeigen, sondern er sagt: Ich bin der gute Hirte. Er lockt, statt zu drohen. Er lockt damit, dass wir ewiges, wahres Leben bei ihm finden. Wenn Kirche so funktioniert, dann sind wir trotz aller Strukturüberlegungen Gerufene, nicht Getriebene. Lasst uns zusammen bleiben bei ihm, unserem guten Hirten und ihm nachfolgen.
DER SONNTAG, Nr. 18 | 5.5.2019
Wilfried Warnat
- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
- Ökumenische Sozialstation Leipzig e. V.
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